Eine kleine Stadt mit großer Vergangenheit
Lauschtour Mit dem Smartphone können geschichtlich Interessierte nun Monheim erkunden. Wie das genau funktioniert
Monheim Einheimische sowie Besucher von Monheim können auf der jüngst eröffneten Lauschtour mithilfe eines Smartphones ihr Wissen über die Jurastadt an acht Stationen auffrischen oder auch viel Neues erfahren, zum Beispiel aus der Zeit, als der Marktplatz in Monheim noch von Kutschenlärm und Pferdegetrappel erfüllt war. Denn in der Vergangenheit war diese Straße einmal so etwas wie die Autobahn zwischen Nürnberg und Augsburg, eine der bedeutendsten Handelsstraßen Europas. „Monheim ist eine kleine Stadt mit großer Vergangenheit“, bestätigt auch Bürgermeister Günther Pfefferer, als er die Lauschtour im Rahmen des Maimarktes der Öffentlichkeit präsentiert.
Die Lauschtour-App kann man sich ganz einfach und kostenlos auf sein Smartphone laden. Bei den einzelnen Stationen – den sogenannten „Lauschpunkten“– lassen sich dann die jeweiligen Hörbeiträge abrufen. Eine Onlinekarte auf dem Smartphone führt zu den jeweiligen „Lauschpunkten“. Es ist möglich, an jedem einzusteigen oder zu pausieren.
Los geht die etwa einstündige Tour an der Infotafel vor dem Rathaus. Über den Marktplatz geht es weiter bis zum Jurabrunnen und dem Oberen Stadttor. Weitere Stationen in der Altstadt sind die Stadtpfarrkirche St. Walburga und das Monheimer Schloss. Außerhalb der Stadttore führt die Tour zur Geopark Ries-Infostelle, streift den Karstlehrpfad, macht Halt vor „Luthers Raststätte“und endet vor der evangelischen Peterskapelle.
Das Besondere der Lauschtour des Tourismusverbands Allgäu/ Bayerisch-Schwaben ist, dass gleich drei verschiedene Dialekte vertreten sind: Bayerisch, Schwäbisch und Fränkisch. Das liegt daran, dass Monheim genau an der Stammesgrenze zwischen Altbayern, Schwaben und Franken liegt und von den jeweiligen Kulturkreisen geprägt wurde. Entsprechend präsentieren auch Menschen aus der Region die Tour. Der Lauschtour-Reporter Marco Neises sprach mit den Monheimer Stadtführern Rainer Keßler und Hanns Wenninger, mit der Geologin Gisela Pösges (Rieskratermuseum Nördlingen) sowie mit den Dialektsprechern Franz Klein („Der Bayer“), Ursula Strasser („Die Schwäbin“), Ruth Seelig („Die Fränkin“).
Die Monheimer Lauschtour ist übrigens nicht die einzige ihrer Art in der Region, die man mit der App abrufen kann. In Donauwörth kann man mit Klappi dem Storch die Geschichte erleben. Nördlingen hat sogar zwei Touren: „Hexen in Nördlingen“und „Durch den Rieskrater“. Eine Tour in Höchstädt trägt den Namen „Sagenhaftes rund um den Goldberg“. Bei der Lauschtour in Allmannshofen (Landkreis Augsburg) ist viel Wissenswertes zum Kloster Holzen zu erfahren. (dipf)