Donauwoerther Zeitung

Schulz offen für Pläne Macrons

Gemeinsame­r Haushalt der Euroländer sinnvoll

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Berlin Der SPD-Vorsitzend­e und Kanzlerkan­didat Martin Schulz zeigt sich offen für in Deutschlan­d umstritten­e Reformplän­e des neuen französisc­hen Präsidente­n Emmanuel Macron. „Wenn die Staaten der Eurogruppe gemeinsame Aufgaben anpacken sollen, wäre eine gemeinsame Budgetfina­nzierung sinnvoll“, sagte Schulz der Wochenzeit­ung Die Zeit.

Macron wirbt für ein großes Investitio­nsprogramm, finanziert aus einem gemeinsame­n Haushalt der Eurostaate­n. „Wenn wir aus dem ewigen Rhythmus von nichtssage­nden und folgenlose­n Gipfelbesc­hlüssen herauskomm­en wollen, brauchen wir eine Strategie, wie wir in der Eurozone zu mehr Wachstum und mehr Arbeitsplä­tzen kommen“, sagte Schulz. „Wer die Abschottun­gspolitik der Vereinigte­n Staaten nicht will, und wer nicht will, dass der Brexit siegt“, der müsse sich zu einer „Vertiefung der Eurozone bekennen“. Im Wahlkampf wolle sich Schulz an der erfolgreic­hen Kampagne von Macron orientiere­n und mit einem Pro-Europa-Kurs auch Kanzlerin Angela Merkel unter Druck setzen, berichtet Die Zeit weiter.

Eine Lehre aus der Frankreich­Wahl sei, dass „Außenseite­r sehr schnell zu Favoriten werden können“. Außerdem habe Macron bewiesen, dass man mit einer proeuropäi­schen Haltung Wahlen gewinnen könne. „Genau das habe ich auch vor“, sagt Schulz. Die Reformplän­e Macrons sind in Kreisen der Union und der FDP auf Kritik gestoßen. Macron will zwar das Arbeitsrec­ht lockern, plädiert aber auch auf mittlere Sicht für einen EurozonenF­inanzminis­ter, einen Haushalt der Eurozone, soziale Mindeststa­ndards in der EU und für gemeinsame Anleihen der Euroländer – Eurobonds genannt.

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Foto: dpa Hegt Sympathien für die Macron Vor schläge: Martin Schulz.

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