Sie scheuen weder Polka noch Pop
Jubiläumskonzert Die Gruppen der Stadtkapelle Monheim zeigen, welch enormes Repertoire sie sich in 50 Jahren erarbeitet haben. Zwei Mitglieder der ersten Stunde werden geehrt. Ab Sommer tritt eine neue Dirigentin ans Pult
Monheim Grund zu feiern gab es bei der Stadtkapelle Monheim. Seit 50 Jahren gibt es die Musikgruppe und das feierte sie mit einem großen Jubiläumskonzert in der Stadthalle Monheim. Und sie zeigten, dass sie Musik wirklich leben. Von Polka bis Pop – alles gehört zum Repertoire der Stadtkapelle.
Mitgefeiert hat auch die Jugendkapelle der Stadtkapelle Monheim mit ihrem neuen Dirigenten Alfred Maderer. Erst im Herbst 2016 hatte sich die Kapelle neu formiert. Doch das war den jungen Musikern nicht anzumerken. Die Oldies „Hang on Sloopy“von Russell und Farrell sowie Orbisons „Pretty Woman“begeisterten das Publikum. Jessica Spieler, die informativ und abwechslungsreich durch das Programm der Jugendkapelle führte, gab einen kurzen Einblick in die Entstehung und Auftritte der Jugendkapelle.
Dabei durften Höhepunkte wie das Musizieren mit der Stammkapelle auf dem Oktoberfestumzug in München nicht fehlen. Mit einem außergewöhnlichen Charme und lockerer Stimmung präsentierte die Jugendkapelle den Cha-Cha-Cha „Charming Charly“von Luigi di Ghisallo. Die musikalische Darbietung endete mit dem Marsch „Frohe Jugend“aus der Feder von Georg Stich. Mit lang anhaltendem Applaus wurde die Jugendkapelle für ihr intensives Arbeiten in den letzten Monaten belohnt.
An diesem Abend durfte Theo Keller, Bezirksvorsitzender des Bezirkes 16 im Allgäu-Schwäbischen Musikbund, eine besondere Ehrung vornehmen. Die Ehrenmitglieder Pfeifer und Helmut Ablaßmeier wurden für 50 Jahre aktives Musizieren ausgezeichnet. Dafür erhielten sie vom Allgäu-Schwäbischen Musikbund die Anstecknadel in Diamant mit Ehrenurkunde. Seit der Wiedergründung engagieren sie sich unermüdlich für den Musikverein, übernahmen Posten im Vorstand und waren 1992 im Festausschuss tätig. Ein besonderer Dank ging an Pfeifer, der 37 Jahre als Hausmeister des ehemaligen Musikzimmers und viele Jahre als Ausbilder tätig war.
Mit der Gruppe „Sag’s mit Sax and friends“konnte die Stadtkapelle eine besondere Musikgruppe ihres Vereins präsentieren. Die sieben- köpfige Gruppe unter der Leitung von Gerhard Reichl stellte mit argentinischen Rhythmen und dem „Tango d’el Choclo“ihr Können unter Beweis. Moderatorin Julia Enhuber durfte dem Publikum eine Jazzdarbietung aus dem Glenn Miller Orchestra ankündigen. Die sieben Saxofone, begleitet von den Drums, überzeugten die Zuschauer mit „Pennsylvania 6-5000“von Bernd Frank.
Nach der Pause war dann die Stammkapelle der Monheimer an der Reihe. Mit der Reise durch den nordwestlichen US-Staat Oregon entführte die 40-köpfige Gruppe unter Leitung von Norbert Meyer das Publikum auf eine abenteuerliJohann che Zugfahrt. Mit der Komposition von Jacob de Haan konnte die Moderatorin viele Reisen der Stadtkapelle in den letzten 50 Jahren verbinden und berichtete dem Publikum über verschiedene Höhepunkte. Unter anderem konnte auf eine Brasilien-Tournee, das Musizieren am Strand in Griechenland oder die musikalische Gestaltung eines Gottesdienstes im Petersdom in Rom zurückgeblickt werden. Auch die gefühlvolle Ballade „Hallelujah“von Leonard Cohen begleitete den Verein im letzten halben Jahrhundert. Mit ruhigen Tönen präsentierte sich die Kapelle gekonnt und sorgte unter der Leitung von Volker Spenninger für Gänsehaut. In der Stadtkapelle herrscht die besondere Situation, dass die Musiker Norbert Meyer und Volker Spenninger seit letztem Jahr den scheidenden Dirigenten ersetzten. Aufgrund der mangelnden Verfügbarkeit von Dirigenten wurde diese Übergangslösung konzipiert. Ina Stengl wird ab Juni 2017 den Dirigentenstab in der Jurastadt schwingen. Vorstand Peter Egger bedankte sich bei den musikalischen Leitern, Moderatorinnen und dem Hausmeister Josef Berkmüller.
Bevor die Stadtkapelle Monheim mit dem österreichischen Marsch „Kaiserin Sissi“von Timo Dellweg die Vielfalt ihres Repertoires zeigte, wurde dem Publikum die Geschichte der Wiedergründung erzählt und an namhafte Personen erinnert. 2006 war auch die Stadtkapelle im Radio zu hören. Bayern 1 unterwegs sendete eine Liveaufzeichnung aus der Stadthalle Monheim.
Mit dem Arrangement von Kurt Gäble verabschiedete sich die Stadtkapelle mit „Simon and Garfunkel“. Die Musikanten brachten durch das abwechslungsreiche Medley die vier größten Hits der Gruppe zum Ausdruck und konnten so die Zuhörer ein letztes Mal mitreißen.
Durch tobenden Applaus und Standing Ovations erfuhr die Stadtkapelle mit ihren beiden Dirigenten einen besondere Anerkennung durch das begeisterte Publikum.