Damit Bürger besser an die richtige Weiterbildung kommen
Wissen Im Landkreis soll ein Bildungsmanagement eingerichtet werden
Landkreis Bildung ist Zukunft, heißt es allenthalben. Wer über eine gute Bildung verfügt, hat bessere Chancen im Leben. Investitionen im Bildungsbereich bedeuten Investitionen in die Zukunft des Landes und der Menschen, gerade auch der zugewanderten.
Diese Thesen hat sich vor geraumer Zeit auch der Landkreis Donau-Ries zu eigen gemacht. Inzwischen ist er einer von zahlreichen Bildungsregionen im Freistaat Bayern. Die damit verbundene Aufgabe ist es unter anderem, den Menschen in der jeweiligen Region ganzheitliche und passgenaue Bildungs- und Erziehungsangebote zu bieten.
Um das Thema Bildung im Landkreis weiterzuentwickeln, soll es als neuestes Projekt künftig ein professionelles „Bildungsmanagement“geben, das auf gesicherten Daten basiert und unterschiedliche Handlungsfelder beschreibt. Ein wesentlicher Baustein davon ist, die zahlreichen Bildungsträger in einem Netzwerk zusammenzuführen, vorhandene Doppelstrukturen zu verhindern und eventuelle Lücken im Bildungssystem zu schließen. Viel Wert wird dabei auf eine breite Beteiligung der Bevölkerung gelegt, die sich bei der Umsetzung der Vorhaben einbringen kann.
Im Ausschuss für Familie, Soziales, Schule, Sport und Kultur des Kreistages stellten gestern Regionalmanager Klemens Heininger und Bildungskoordinatorin Gabriele Theiler das Projekt ausführlich vor. Vor dem Hintergrund der aktuellen Flüchtlingssituation und der damit verbundenen Integration der zugewanderten Menschen haben Heininger und Theiler die Sprachbildung für diese Personengruppe zum ersten Schwerpunktthema ihres Projektes erhoben. Dazu zählen neben den Migranten vor allem auch rund 3000 Menschen aus verschiedenen europäischen Ländern, die in den zurückliegenden Jahren in den Kreis gekommen sind und mit ihrem Engagement inzwischen zum Rückgrat der heimischen Wirtschaft geworden sind.
Theiler sieht als eine Aufgabe von vielen, den Zugewanderten zunächst „Alltagssprache und Orientierung“nahezubringen, um sich in der neuen Umgebung zurechtfinden zu können. Danach folge der Bereich „Berufssprache und Qualifizierung“. Beides Grundvoraussetzungen, um in der neuen Arbeitswelt „anzukommen“, wie es die Bildungskoordinatorin formulierte.
Unabdingbar für eine Umsetzung des Konzeptes sei darüber hinaus die Einsetzung einer Steuerungsgruppe, die sich aus Vertretern der Politik, der Landkreisverwaltung sowie der zahlreichen Bildungseinrichtungen zusammensetze und die entsprechenden Vorgaben mache, erklärte Klemens Heininger. Hinzu kämen einzelne Facharbeitsgruppen und ab und an Bildungskonferenzen.
Angelegt ist das Bildungsmanagement des Landkreises bis 2025. In dieser Zeit sollen im Rahmen des Leitbildes des Landkreises vor allem zwei Handlungsfelder definiert werden: lebenslanges Lernen und der Bereich Geowissenschaft. Zusätzliche Handlungsfelder bieten sich bei den Themen Inklusion und Integration an.
Landrat Stefan Rößle sagte, eine Koordination der vielfältigen Bildungsangebote im Kreis sei dringend nötig. Zwar werde die Arbeit des Bildungsmanagements nur schwer messbar sein. Nichtsdestotrotz halte er es nicht zuletzt angesichts der notwendigen Integration der Zugewanderten für eine wichtige Zukunftsaufgabe des Landkreises.