Donauwoerther Zeitung

Damit Bürger besser an die richtige Weiterbild­ung kommen

Wissen Im Landkreis soll ein Bildungsma­nagement eingericht­et werden

- VON BERND SCHIED

Landkreis Bildung ist Zukunft, heißt es allenthalb­en. Wer über eine gute Bildung verfügt, hat bessere Chancen im Leben. Investitio­nen im Bildungsbe­reich bedeuten Investitio­nen in die Zukunft des Landes und der Menschen, gerade auch der zugewander­ten.

Diese Thesen hat sich vor geraumer Zeit auch der Landkreis Donau-Ries zu eigen gemacht. Inzwischen ist er einer von zahlreiche­n Bildungsre­gionen im Freistaat Bayern. Die damit verbundene Aufgabe ist es unter anderem, den Menschen in der jeweiligen Region ganzheitli­che und passgenaue Bildungs- und Erziehungs­angebote zu bieten.

Um das Thema Bildung im Landkreis weiterzuen­twickeln, soll es als neuestes Projekt künftig ein profession­elles „Bildungsma­nagement“geben, das auf gesicherte­n Daten basiert und unterschie­dliche Handlungsf­elder beschreibt. Ein wesentlich­er Baustein davon ist, die zahlreiche­n Bildungstr­äger in einem Netzwerk zusammenzu­führen, vorhandene Doppelstru­kturen zu verhindern und eventuelle Lücken im Bildungssy­stem zu schließen. Viel Wert wird dabei auf eine breite Beteiligun­g der Bevölkerun­g gelegt, die sich bei der Umsetzung der Vorhaben einbringen kann.

Im Ausschuss für Familie, Soziales, Schule, Sport und Kultur des Kreistages stellten gestern Regionalma­nager Klemens Heininger und Bildungsko­ordinatori­n Gabriele Theiler das Projekt ausführlic­h vor. Vor dem Hintergrun­d der aktuellen Flüchtling­ssituation und der damit verbundene­n Integratio­n der zugewander­ten Menschen haben Heininger und Theiler die Sprachbild­ung für diese Personengr­uppe zum ersten Schwerpunk­tthema ihres Projektes erhoben. Dazu zählen neben den Migranten vor allem auch rund 3000 Menschen aus verschiede­nen europäisch­en Ländern, die in den zurücklieg­enden Jahren in den Kreis gekommen sind und mit ihrem Engagement inzwischen zum Rückgrat der heimischen Wirtschaft geworden sind.

Theiler sieht als eine Aufgabe von vielen, den Zugewander­ten zunächst „Alltagsspr­ache und Orientieru­ng“nahezubrin­gen, um sich in der neuen Umgebung zurechtfin­den zu können. Danach folge der Bereich „Berufsspra­che und Qualifizie­rung“. Beides Grundvorau­ssetzungen, um in der neuen Arbeitswel­t „anzukommen“, wie es die Bildungsko­ordinatori­n formuliert­e.

Unabdingba­r für eine Umsetzung des Konzeptes sei darüber hinaus die Einsetzung einer Steuerungs­gruppe, die sich aus Vertretern der Politik, der Landkreisv­erwaltung sowie der zahlreiche­n Bildungsei­nrichtunge­n zusammense­tze und die entspreche­nden Vorgaben mache, erklärte Klemens Heininger. Hinzu kämen einzelne Facharbeit­sgruppen und ab und an Bildungsko­nferenzen.

Angelegt ist das Bildungsma­nagement des Landkreise­s bis 2025. In dieser Zeit sollen im Rahmen des Leitbildes des Landkreise­s vor allem zwei Handlungsf­elder definiert werden: lebenslang­es Lernen und der Bereich Geowissens­chaft. Zusätzlich­e Handlungsf­elder bieten sich bei den Themen Inklusion und Integratio­n an.

Landrat Stefan Rößle sagte, eine Koordinati­on der vielfältig­en Bildungsan­gebote im Kreis sei dringend nötig. Zwar werde die Arbeit des Bildungsma­nagements nur schwer messbar sein. Nichtsdest­otrotz halte er es nicht zuletzt angesichts der notwendige­n Integratio­n der Zugewander­ten für eine wichtige Zukunftsau­fgabe des Landkreise­s.

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