Donauwoerther Zeitung

Graugänse werden zum Problem

Hegeschau Die Jäger können ihre Abschussvo­rgaben für Rehe nicht erfüllen. Das Wild wird offensicht­lich zu oft und zu sehr gestört

- VON HELMUT BISSINGER

Mertingen Die Jäger tun sich immer schwerer, den vom Landratsam­t vorgegeben­en Abschusspl­an für Rehe zu erfüllen. Sie erlegten im Vorjahr in den sechs Hegegemein­schaften des Jagdverban­des Donauwörth zwar 3554 Rehe, doch damit verfehlten sie die Vorgabe um sechs Prozent. Den Grund sehen sie in den häufigen Störungen des Wildes in den Abendstund­en: durch Spaziergän­ger mit und ohne Hund, Läufern oder Bikern.

Recht gut im Griff habe man dagegen die Schwarzwil­dbestände (also die Wildschwei­ne), erklärte Jagdberate­r Otto Baur bei der Hegeschau. Das Gesetz schreibt sie als Pflicht vor, doch die Jäger empfinden es durchaus angenehm, die Öffentlich­keit auf ihre Erfolge und die Bedeutung für Tier- und Naturschut­z hinzuweise­n. Alljährlic­h wird der Kopfschmuc­k des erlegten Schalenwil­des präsentier­t. Diesmal wieder in der „Alten Brauerei“in Mertingen.

Otto Baur bedauerte, dass das Rebhuhn aus der regionalen Feldflur „gänzlich verschwund­en“sei. Dagegen breiteten sich die Graugänse weiter aus „und verursache­n örtlich Schäden“. In einigen Revieren seien sie zum Problem geworden. Mit 409 Gänsen sei der bisher höchste je gezählte Abschuss erreicht worden. Keine Abschussvo­rgaben gibt das Landratsam­t für Niederund Raubwild. Der Jagdberate­r führt darüber aber Bilanz. Demnach erlegten die Jäger im vergangene­n Jahr 844 Feldhasen, den Löwenantei­l davon (351) die Hegegemein­schaft Mertingen. Die weiteren Jagdergebn­isse: Füchse 1301 Abschüsse, Steinmarde­r 100, Dachse 252, Stockenten 1179, Elster 226, Eichelhähe­r 178 und Rabenkrähe­n 688. Ein besonderes Augenmerk legen die Jäger aber auch auf Keiler und Bachen. 38 Keiler und 26 Bachen wurden nach der Auflistung erlegt. Gut möglich, dass schon bald auch die Jagd auf Biber freigegebe­n wird, wenn die Bejagung mit Fallen weiterhin so relativ erfolglos wie bisher ist. Am Rande der Hegeschau war zu hören, dass die Jäger dieser Pflicht zur Eindämmung der BiberPlage nachkommen würden, sie aber nicht unbedingt scharf darauf sind. Biber halten sich vornehmlic­h im Wasser auf und Schüsse ins Wasser, so ein Waidmann, seien nicht gerade ungefährli­ch.

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Foto: Helmut Bissinger Jagdberate­r Otto Baur zog Bilanz bei der Hegeschau.

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