Donauwoerther Zeitung

Donauwörth hat seinen Hafen wieder

Donauhafen Die Parkanlage am Fluss wertet die Große Kreisstadt auf. 3,5 Millionen Euro wurden verbaut. Es gibt bereits weitere, neue Pläne

- VON HELMUT BISSINGER

Donauwörth Ein Teil der Donauwörth­er Geschichte, der verschüttg­egangen war, ist ab sofort wieder lebendig. Mit einem Hafenfest feierte die Große Kreisstadt am Samstag den Abschluss eines Großprojek­tes, das sie in vielerlei Hinsicht aufwertet: einmal touristisc­h, aber auch für heimische Spaziergän­ger und Radler. Aufwendig war die alte Hafenmauer hergericht­et worden, die nach Untersuchu­ngen nicht mehr standfest gewesen ist. Bäume wurden gepflanzt, Bänke aufgestell­t, die Böschungen begrünt und Laternen leuchten.

Donauwörth war einst „Anfangssta­tion“der Donaudampf­schifffahr­t bis Regensburg. Eines dieser Schiffe trug denn auch den Namen „Donauwörth“und war seit 1847 unterwegs. Recherchen von Jakob Burgmair zufolge, dem Vorsitzend­en der Bürgerinit­iative, legte 1913 letztmals ein Schiff ab.

Dann wurden die Anlagen nicht mehr gebraucht und verfielen nach und nach. Jetzt aber ist der Hafen, wie es Oberbürger­meister Armin Neudert formuliert­e, aus dem Dornrösche­nschlaf erweckt worden. Sogar Schiffe legten wieder ab, wenn auch wesentlich kleinere.

Das Technische Hilfswerk (THW) Donauwörth und die Feuerwehr boten Interessie­rten Rundfahrte­n donauabwär­ts an. Ehe es nun soweit war, vergingen Jahre.

Zunächst hatten sich die Donauwörth­er gar nicht vorstellen können, wie der Bereich künftig einmal aussehen sollte. Über Monate wurden Beton-Bohrpfahlw­ände in die steile Böschung getrieben, um die Standsiche­rheit des historisch­en Bauwerks zu erhöhen, wie der Chef des Wasserwirt­schaftsamt­es, Ralph Neumeier, erklärte. Der leitende Baudirekto­r: „Donauwörth hat eine neue, feine Visitenkar­te erhalten.“In dem Bereich, in dem sich das Gelände an der Hafenmauer aufweitet, schließt sich eine Grünanlage auf der Deichkrone an, die bis zum Stadtrand führt.

Ob Neudert sprach bei einem Festakt am Samstagvor­mittag von einer Verbesseru­ng der Aufenthalt­squalität. Am gegenüberl­iegenden Ufer entlang des Pappelwegs werde ein Bauareal entstehen, kündigte er an, und: Die Weiterführ­ung bis hin zum Fischerpla­tz auf der Insel Ried muss kein ewiger Wunschtrau­m bleiben. Im städtische­n Haushalt von 2017 werde man dafür bereits erste finanziell­e Ausgaben einplanen.

Das Stadtoberh­aupt dankte für die Beharrlich­keit der Bürgerinit­iative, insbesonde­re „Pionier“Jakob Burgmair. Ein Meilenstei­n sei gesetzt worden. Neuderts Wunsch zu den Klängen der Stadtkapel­le: „Glück auf unserem Hafen.“Donauwörth sei nicht Piräus, Rio oder Schanghai schmunzelt­e Dekan Johann Heidecker, aber für die Größe der Stadt könne sich die neue Anlage sehen lassen. Heidecker segnete gemeinsam mit seinem katholisch­en Amtskolleg­en Dekan Robert Neuner

Neue Visitenkar­te für die Stadt Ein „Fleckerl“zum Verweilen und Entspannen

die Anlage, die ihren ganzen Zauber erst entfachen wird, wenn die Böschungen zur Stützmauer begrünt sind.

Den ganzen Tag über strömten die Menschen zum neuen „Gemeinscha­ftstreff“, genossen die Frühlingss­onne und versuchten einen Platz auf einer der Parkbänke zu ergattern. Und viele empfanden es, wie es Ralph Neumeier sagte: „Ein schönes Fleckerl ist das – zum Verweilen, zum Lesen und zum Entspannen.“

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Foto: Helmut Bissinger Tausende wollten beim ersten Hafenfest in Donauwörth dabei sein, um die neue Parkanlage am Alten Donauhafen und die Donauprome­nade bei sonnigem Frühlingsw­etter zu erleben.

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