Donauwoerther Zeitung

Kinder, Kinder

Statistik Deutsche bekommen zu wenige Babys. Doch es gibt Hoffnung

- VON ANDREAS SCHOPF

Augsburg Es gehört zur deutschen Tugend, sich mit anderen vergleiche­n zu wollen. Das hat gute Gründe. Schließlic­h ist es der Deutsche gewohnt, im Wettstreit mit anderen Nationen die Nase vorn zu haben. Die besten Autos, das beste Bier, die besten Fußballer – alles made in Germany. So zumindest die nationale Selbsteins­chätzung.

Doch es gibt über den Eurovision Song Contest hinaus tatsächlic­h Bereiche, in denen die Bundesrepu­blik den Nachbarlän­dern hinterherh­inkt. Beim Thema Fortpflanz­ung etwa. Geht es ums Kinderkrie­gen, sind die Deutschen weniger fleißig als an Fließbände­rn in Ingolstadt oder auf Fußballplä­tzen in Rio de Janeiro. Im Schnitt 1,5 Kinder bekommt eine deutsche Frau im Laufe ihres Lebens. Das hat das Statistisc­he Bundesamt errechnet. Basis sind Zahlen aus dem Jahr 2015, neuere hat die Behörde noch nicht. Deutschlan­d liegt damit unter dem EU-Durchschni­tt von 1,58 Kindern. Und weit hinter dem EU-Spitzenrei­ter Frankreich. Dort bringen Frauen knapp zwei Emmanuels oder Aurélies zur Welt. Ist es das tägliche Glas Wein, das Männlein und Weiblein im Nachbarlan­d in F ort pflanzungs bereitscha­ft versetzt? Oder das gute französisc­he Essen, das sie mit noch mehr Menschen am Tisch teilen wollen? Man weiß es nicht.

Die Deutschen können sich zumindest an einem Aspekt der Statistik erfreuen: Der Trend geht nach oben. Der aktuelle Wert ist der beste seit der Wiedervere­inigung. Doch es bräuchte im Schnitt 2,1 Kinder, um ohne Zuwanderun­g die Einwohnerz­ahl konstant zu halten. Jetzt ist Merlot statt Weißbier gefragt.

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Foto: dpa Deutsche Frauen bekommen vergleichs weise wenige Kinder.

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