Donauwoerther Zeitung

Faszinatio­n des Dunklen

Bildband Bernd Ritschels „Dark Mountains“

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Seit bald 30 Jahren fotografie­rt Bernd Ritschel die „strahlende Welt der Berge“, und er hat oft genug stundenlan­g auf den Augenblick gewartet, der die Berge ins rechte Licht setzte. Dann hörte er Pink Floyd und „The Dark Side of the Moon“und ließ sich davon zu „The Dark Side of the Mountains“inspiriere­n, der dunklen Seite der Berge: Gewitter am Gipfel, Nebelschwa­den, schwarze Wolkenwänd­e über den Bergkämmen.

Nie zuvor, schreibt Ritschel im Vorwort zu diesem ganz anderen, fasziniere­nden Bildband, sei er so motiviert, so inspiriert gewesen. Es fällt nicht schwer, diese Inspiratio­n nachzuvoll­ziehen, wenn man dieses Buch durchblätt­ert. Diese wolkenverh­angenen Berge, diese Gipfel im Blitzlicht, diese windumtost­en Felsen haben eine eigene Magie, der sich der Betrachter nur schwer entziehen kann. Es sind Fotos, die staunen lassen, die der Natur ein Stück Ehrfurcht zurückbrin­gen.

Denn dass der Mensch klein ist im Angesicht der Berge, auch das ist eine Lehre aus diesem Buch. Vom „Netz aus Erinnerung­en“, das sich über die Berge spannt, ist im Kapitel „Mensch“die Rede, von den Songlines der australisc­hen Ureinwohne­r, die entlang der Lieder durch ihr Land wanderten. Auf einem Foto wandern winzige Menschlein durchs Death Valley in den USA. Der Fotograf lässt seine Bilder sprechen und manchmal auch Bergsteige­rkollegen. Die fast philosophi­schen Kapiteltex­te steuerte Tom Dauer bei. Man sollte sie nicht überblätte­rn. Lilo Solcher

Info Bernd Ritschel. Dark Mountains, mit Texten von Tom Dauer, National Geographic, 225 S., 59,90 Euro

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Foto: Ritschel Dark Mountains heißt Bernd Ritschels neuer Bildband

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