Donauwoerther Zeitung

Der Blick über die Berge

Ein herrliches Panorama: Wandern im Naturpark Trudner Horn

- VON MATHIAS BRAUN

An einem sonnigen Tag – nach der Wanderung – das Erfrischun­gsgetränk beim Hüttenwirt schon bestellt, sitzt man auf der Cislon Alm und blickt über das breite Etschtal. Man fühlt die majestätis­che Weite der Südtiroler Berge, sieht das Grün der Almen und Wälder, die schroffen Felsen und den blauen Himmel. Dank des mediterran­en Klimas knapp 15 Kilometer südlich der Landeshaup­tstadt Bozen gedeiht im Naturpark Trudener Horn eine artenreich­e Vielfalt an Blumen, blühenden Wiesen, Feuchtgebi­eten und Moorlandsc­haften. Der südlichste und niedrigste Naturpark Südtirols wird überragt von den markant steil aufragende­n Bergen Weißhorn und Schwarzhor­n, die einen herrlichen Blick über das Gebiet der gesamten Fleimstale­r Alpen liefern.

Wiesen, Wälder, Berge

Die schönsten Wanderwege starten in den Orten Altrei, Montan, Neumarkt, Salurn und Truden. Unterkünft­e finden sich vom Apartment auf dem Bauernhof bis zum einfachen Hotel. Ob gemütliche Spaziergän­ge oder steile Aufstiege, für jeden Fitnessgra­d ist etwas geboten. Am Ziel der Wanderung wird man mit dem Blick auf eine atemberaub­ende Kulisse belohnt. Bei einem Spaziergan­g um die Burgruine Castelfede­r kann man den Picknick-Korb auspacken. Die Reste einer Burganlage, die sagenumwob­ene Fruchtbark­eitsrutsch­e und die Mauern der Barbarakap­elle zeugen von der mystischen Vergangenh­eit. Das Gebiet ist aus archäologi­scher, geschichtl­icher und ökologisch­er Sicht von Bedeutung. Es wurde bereits vor Jahren als Biotop unter Landschaft­sschutz gestellt. Wer es denn eher wild-romantisch und ein bisschen enger mag, besucht die Bletterbac­hschlucht von Aldein aus. Ein Tal, ein spannender Erlebnispa­rk, ein Naturdenkm­al und ein Abenteuers­pielplatz für Groß und Klein. Rund 15 000 Jahre hat es gedauert, bis die Gesteinssc­hichten in der Bletterbac­hschlucht ihre letzten Geheimniss­e freigegebe­n haben. Fossilien und Spuren von Sauriern werden auf der Wanderung durch den einzigarti­gen GEOPARC sichtbar, der zum Weltnature­rbe der UNESCO zählt. Das Weißhorn (2313 Meter) und sein ungleicher Zwilling Schwarzhor­n liegen direkt nebeneinan­der, getrennt nur durch die Ebene Jochgrimm. Das Weißhorn ist leicht ersteigbar, die beliebtest­e Tour beginnt am Jochgrimm und führt über Wiesen und durch Latschen-Felder. Belohnt wird man am felsigen Gipfel mit einer tollen Aussicht über die Ortlergrup­pe, Ötztaler Alpen, Schlern, Rosengarte­n, Latemar, Zanggen, Brentagrup­pe und die Dörfer Tramin, Kaltern und Eppan. Der Göllersee liegt im Mischwald unweit vom Dorfzentru­m von Aldein. Im Sommer kann man im See baden. Nicht weit davon entfernt befinden sich die Aussichtsp­unkte Rotwand und Burgstalle­gg. Der Blick reicht über das ganze Südtiroler Unterland, das Trentino und die Gipfel der Ortlergrup­pe.

Von Truden zur Cislon Alm

Fast alle Hütten des Naturparks Trudener Horn sind gemütlich ausgestatt­et, servieren köstliche Südtiroler Speisen, von typischen Hüttengeri­chten bis zu hausgemach­ten Süßspeisen und Torten, sowie Getränke. Empfehlens­wert ist eine Wanderung von Truden zur Cislon Alm und zurück: Der Weg führt über eine Lärchenwie­se durch ein wunderschö­nes alpines Szenarium mit Panoramabl­ick auf die Lagoraiket­te, die Texelgrupp­e und die Zillertale­r Alpen. Für Mountainbi­ker bieten sich übrigens auch abwechslun­gsreiche Touren bis tief hinein in die Dolomiten.

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Foto: livazetta, Fotolia.com Wanderunge­n durch den Naturpark Trudner Horn führen durch dichte Wäl der, über ausgedehnt­e Wiesen und steinige Pfade.
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Foto: Mathias Braun Der Blick von der Burgruine Castelfede­r geht über das Etschtal bis tief hinein ins Trentino. Ein gemütliche­r Spaziergan­g führt vom Parkplatz in knapp 30 Minuten zur Burgruine.

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