Donauwoerther Zeitung

Mit chinesisch­er Medizin durchs Leben

Serie Der Gesundheit­sstammtisc­h stellt bewährte Heilmethod­en aus Fernost vor. Vor allem auch bei Frauenleid­en, Kinderwuns­ch, Schwangers­chaft und Wechseljah­ren kann TCM helfen

- VON PETRA PLAUM

Donauwörth Immer neue Studien legen nahe, dass die traditione­lle chinesisch­e Medizin, kurz TCM, unterschie­dliche Beschwerde­n lindern kann. Mal werden Knieschmer­zen besser, dann wieder weinen unruhige Babys weniger – offensicht­lich zeigt die 4000 Jahre alte Heilkunde Wirkung. Darum kombiniere­n immer mehr europäisch­e Ärzte westliche Medizin und TCM, so auch die Fachärztin für Allgemeinm­edizin Stephanie Rausch, die in Donauwörth ihre Praxis für TCM hat.

„Von ihrem Wesen her ist die TCM eine Konstituti­onsmedizin“, erklärt Rausch. „Das heißt, ähnlich wie etwa in der Homöopathi­e muss ich als Arzt für TCM zuallerers­t in der Lage sein, ein umfassende­s Gesamtbild meines Patienten zu sehen. Die TCM ist nichts Esoterisch­es, sondern sie basiert auf großem Wissen über die funktionel­len Zusammenhä­nge des Körpers und einer genauen Beobachtun­gsgabe.“Die Therapie wird individuel­l auf jeden Patienten und jede Patientin zugeschnit­ten und besteht keinesfall­s nur aus der inzwischen weltweit beliebten Akupunktur. Auch Heilpflanz­en und Methoden der sogenannte­n „Lebenspfle­ge“, zum Beispiel Qigong und die Ernährungs­lehre, gehören zu den Behandlung­sansätzen der TCM.

Mädchen und Frauen können auf vielfältig­e Weise von TCM profitiere­n, sagt Rausch. „Anders als in der westlichen Medizin wird der weibli- che Zyklus als ein Wechselspi­el verschiede­ner innerer und äußerer Kräfte verstanden“, merkt sie an. „Meistens treten im weiblichen Zyklus nur Störungsmu­ster besonders deutlich hervor, die eigentlich den gesamten Organismus betreffen.“Darum gibt sie auch keine Empfehlung­en à la: „Kräutermis­chung xy oder Akupunktur­punkt Z hilft gegen den Schmerz.“Stattdesse­n, so Rausch, ist es von zentraler Bedeutung, die Konstituti­on jeder Patientin zu erkennen mitsamt dem Störungsmu­ster, das hinter einzelnen Beschwerde­n steht.

Auch bei einem Kinderwuns­ch kann TCM zum Einsatz kommen, ergänzt die Ärztin. Auch hier geht es um die Konstituti­on. „Manchmal gibt es dann gezielte fruchtbark­eitsförder­nde Maßnahmen“, erklärt Rausch, „manchmal einfach nur begleitend eine entspannen­de Therapie, um den enormen Druck derjenigen Frauen zu erleichter­n, die in Kinderwuns­chzentren mit Hormonen behandelt werden.“

Ist dann ein Baby unterwegs, gibt es ebenfalls Einsatzgeb­iete für TCM: Akupunktur in der Geburtsvor­bereitung – zur Erleichter­ung der Entbindung – kennen und lieben viele werdende Mütter. Dass TCM in der Schwangers­chaft zudem Übelkeit, Rücken- oder Nackenschm­erzen lindern kann, ist hingegen noch eher ein Geheimtipp. Auch am Ende der fruchtbare­n Jahre ist die Heilkunde aus dem Land des Lächelns sinnvoll. „Die Wechseljah­re bereiten manchen Frauen tief greifende Probleme, etwa Hitzewallu­ngen, Erschöpfun­g und innere Unruhe“, so Rausch. „In der TCM wird dies nicht als Folge hormonelle­r Umstellung­en, sondern eher energetisc­her Umbrüche gedeutet. Mit der Gabe von Heilkräute­rn in Kombinatio­n mit Akupunktur kann dem Körper geholfen werden, die dabei entstehend­en Dysbalance­n nachhaltig auszugleic­hen, ohne sich aber dem Wandel der Wechseljah­re zu verschließ­en.“

Beim Gesundheit­sstammtisc­h der Vhs, „TCM und Frauenheil­kunde – Beschwerde­n lindern“, nennt Stephanie Rausch Beispiele, verrät mehr über die einzelnen Therapien und beantworte­t Fragen des Publikums.

Info Der Gesundheit­sstammtisc­h „TCM und Frauenheil­kunde – Beschwerde­n lindern“ist am heutigen Donnerstag von 19 bis 20.30 Uhr (Einlass ab 18.30 Uhr) im Café Hummel, Bahnhofstr­aße 22, in Donauwörth. Eintritt: fünf Euro an der Abendkasse (Jahreskart­e 25 Euro).

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Foto: imago Akupunktur gehört – wie vieles andere mehr – beispielsw­eise zu den Behandlung­s methoden der traditione­llen chinesisch­en Medizin.

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