Das Ticket zur „Bayerischen“gelöst
Leichtathletik Beim Woha Intersport Sprint- und Laufmeeting messen sich 150 Athleten. Warum die neue Bahn im Stauferstadion Fluch und Segen zugleich ist
Donauwörth Rund 150 Sportler gaben beim sechsten Woha Intersport Sprint- und Laufmeeting im Donauwörther Stauferstadion Gas, um neue Bestleistungen aufzustellen. Zum ersten Mal fand der Wettkampf auf der neuen Bahn statt, die im vergangenen Herbst renoviert worden war. Das sollte sich als zweischneidiges Schwert herausstellen, da der neue Belag ungewöhnlich weich ist, was vor allem den Sprintern zum Nachteil wurde, während hingegen die Mittel- und Langstreckenläufer dies zu schätzen wussten.
Den Auftakt machten Langhürdenläufer. Hier bewies der Rainer Julian Häberlein seine Vielseitigkeit und lief in 61,26 Sekunden zur bayerischen B-Quali. Direkt im Anschluss ging es weiter mit den 100Meter-Läufen. Hierbei kam Gegenwind auf, was sich in den meisten Zeiten widerspiegelte. Dennoch ließen Abraham Chaparro und Veronika Failer vom VSC Donauwörth sowie Milos Pesut aus Nördlingen bei ihrem Debütwettkampf aufhorchen. Bei den Sprintern zeigte Leon Kuznik über die 75 Meter, dass mit ihm zu rechnen ist, er wurde knapp vor Paula Allmannsberger und Alyshia Sandner schnellster Läufer der LG Donau-Ries. Bei den 50-Meter-Läufen schließlich konnten die Jüngsten der LG ihr Talent beweisen und erhielten dafür lautstarke Anfeuerung von den Rängen. War Michel Kolbe aus Nördlingen über die 100 Meter noch in seiner Altersklasse U16 gestartet, konnte er auf der doppelt so langen Distanz im gemischten stärksten Lauf der Aktiven antreten und bewies dabei in 23,63 Sekunden, dass er aktuell zu den besten 15-jährigen Sprintern Bayerns zählt. Außerdem konnten unter anderem Martin Kurnoth, Elias Gnad und Nick Krieger ihre Bestzeiten weiter steigern.
Bei den 800-Meter-Läufen der Altersklassen U12 bis U16 zeichneten sich zahlreiche Nachwuchsathleten aus. Allen voran die Nördlingerin Amelie Weiß, die mit 2:37,72 Minuten die Qualifikation für die bayerischen Meisterschaften erbrachte. Auf den zwei Stadionrunden waren einige sehr junge Athleten am Start. Der jüngste, Andreas Lernhardt (Jahrgang 2010), blieb unter vier Minuten.
Als weiterer Wettbewerb standen dann die 400-Meter-Läufe auf dem Programm, die dafür bekannt sind, dass sie den Läufern alles abverlangen. Eine absolute Spitzenzeit von 51,43 Sekunden lief dabei Samuel Ostermeier aus Donauwörth, der damit nicht nur eine starke neue Bestzeit erreichte, sondern sich auch die Teilnahme an den bayerischen Meisterschaften sicherte. In seinem Sog lieferte auch der Nördlinger Felix Herrmann ein Spitzenergebnis ab (54,77 Sekunden) und durfte ebenfalls sein Ticket zu den Bayerischen lösen. Die LG-Athleten Jakob Nägler und Daniel Schmäing boten neue Bestzeiten. Chiara Schuster überzeugte im gemischten Feld ebenfalls.
Im abschließenden 5000-MeterLauf traten 14 Athleten über die zwölfeinhalb Stadionrunden an. Von Beginn an übernahm der große Favorit Tobias Gröbl (LG Zusam) das Kommando und absolvierte den ersten Kilometer weit unter drei Minuten, was darauf hindeutete, dass er sein Ziel, die 15-MinutenSchallmauer zu unterbieten, erreichen sollte. Allerdings musste er etwa nach der Hälfte der Distanz das Rennen aufgrund muskulärer Probleme beenden.
Der zweite Top-Läufer Mario Leser (LG Zusam) schlug ebenfalls von Beginn an ein forsches Tempo an. Er baute seinen Vorsprung auf die Konkurrenten kontinuierlich aus, musste allerdings gegen Ende des Rennens seinem Alleingang etwas Tribut zollen. Er erreichte als Sieger trotzdem noch hervorragende 16:10,65 Minuten. Den zweiten Platz belegte sein Vereinskamerad Wenzel Kurka. Alexander Jung (TSV Harburg) arbeitete sich im Laufe des Rennens nach vorne und wurde in der Endabrechnung mit dem dritten Platz belohnt.
Keinen Zweifel am Sieg ließ bei den Frauen Christina Kratzer (LG Zusam) aufkommen, die im Vorderfeld der Männer mitlief (18:52,62 Minuten). Platz zwei und drei machten die beiden VSC-Sportlerinnen Anja Bock und die noch Jugendliche Helen Henke untereinander aus. (jowe)
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