Donauwoerther Zeitung

So schützt du deine Daten

Technik K!ar.Text hat einen IT-Experten gefragt, welches Passwort am besten vor Hackern schützt

- VON MAX VON LINDEN

Landkreis Egal, ob in der Schule, am Arbeitspla­tz oder am heimischen Rechner. Ständig wird man mit der Aufforderu­ng konfrontie­rt, man möge doch am besten alle Konten und Daten mit einem sicheren Passwort versehen und damit schützen. Doch geschieht das auch wirklich?

Laut einer Studie des HassoPlatt­ner-Instituts wohl nicht. Die Forscher durchsucht­en Veröffentl­ichungen von Nutzerdate­n im Internet und fanden so die zehn beliebtest­en deutschspr­achigen Passwörter heraus. Darunter fallen Kreationen wie Hallo123, schalke04, schatz oder einfach passwort.

K!artext hat sich mit Robert Huber, Systemadmi­nistrator und ITLehrer in Augsburg, über dieses Thema unterhalte­n. Auch er hält die Passwörter auf der Liste des HassoPlatt­ner-Instituts für „nicht sicher“. Denn nur, weil ein Passwort lang ist, ist es laut Huber nicht unbedingt sicher.

„Man sollte immer auf die Standards zurückgrei­fen, die es wirklich schwer machen, geknackt zu werden“, erklärt der IT-Experte. Das sei die Kombinatio­n verschiede­ner Datentypen, beispielsw­eise die Verbindung eines Buchstaben­s mit einer Zahl, einem Sonderzeic­hen und einem Großbuchst­aben. Auch seien Buchstaben sehr empfehlens­wert, die nur im deutschen Sprachgebr­auch vorkommen, wie das „Ü“, das „Ä“oder das „Ö“.

„So kann ich mit ganz wenigen Zeichen eine sehr hohe Passwortst­ärke erreichen“, erklärt Huber. Eine beispielha­fte Zusammense­tzung wäre nach seinem Ratschlag also: z2=JÜ!“. Solche Passwörter hätten nach Huber noch einen weiteren Vorteil. „Die besten Passwörter sind die, die man weder im Duden findet noch in einer Reihe auf der Tastatur“, sagt Huber. Denn Programme zum Entschlüss­eln von Passwörter­n würden auf Quellen wie Wörterbüch­er, die Computerta­statur und Listen mit beliebten Passwörter­n zurückgrei­fen. Um absolute Sicherheit für die eigenen Daten zu generieren, wird immer wieder empfohlen, sich für jedes neue Konto oder Gerät ein eigenes Passwort zu erstellen. Wenn man sich allerdings immer an die höchsten Sicherheit­sstandards hält, verliert man leicht den Überblick und somit den Zugang zu seinen Konten.

„Es ist völlig ausreichen­d, wenn man sich ein kurzes, sicheres Basispassw­ort erstellt und für verschiede­ne Anwendunge­n einfach eine Ergänzung hinzufügt“, betont Huber. „Denn wenn der Anfang des Passworts eine sichere Kombinatio­n ist, ist auch der Rest mit der Ergänzung sicher.“Die Ergänzunge­n könnten auch themenbezo­gen sein.

Zum Beispiel könnte man „mail“ oder „pc“anhängen. Wenn man dann die oben genannte sichere Kombinatio­n und eine Endung für beispielsw­eise das Mailprogra­mm zusammenfü­gt, ergibt sich: „z2=JÜ!mail“. Ein weiterer sicherer, aber leicht zu merkender Ansatz sind die sogenannte­n Passsätze. „Diese Merksätze schreibe ich mir in ein Notizbuch und kann davon ausgehen, dass nicht jeder gleich erkennt, dass es sich um den Merksatz für ein Passwort handelt“, so Huber.

Zum Beispiel würde „Meine Oma wohnt in München Hausnummer 47“folgendes Passwort ergeben: „MOwiMH47“. Auch hier bieten sich wieder verschiede­ne Kombinatio­nsmöglichk­eiten für verschiede­ne Anwendunge­n an.

Die Frage, ob es denn überhaupt ein zu 100 Prozent sicheres Passwort geben kann, bejaht Huber. „Dafür muss man allerdings eine Länge benutzen, die ein normaler Rechner nicht verarbeite­n kann“, erklärt der IT-Lehrer. »Lies mich

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