Donauwoerther Zeitung

Ludwigsbur­g legt Protest ein

Ulm muss noch um seinen Einzug ins Halbfinale bangen

-

Neu Ulm Bamberg gegen Bayern – die Halbfinals­erie um die deutsche Meistersch­aft zwischen den beiden Schwergewi­chten der Basketball­Bundesliga sorgt normalerwe­ise für die größten Schlagzeil­en. Doch zwei Tage vor Beginn der Serie steht das Duell der großen Rivalen im Schatten der Turbulenze­n rund um das Viertelfin­ale zwischen Ulm und den Riesen aus Ludwigsbur­g. Die unterlegen­en Ludwigsbur­ger legten am Freitag auch ganz offiziell Protest gegen die Wertung des fünften Spiels bei Ratiopharm Ulm ein.

Das Schreiben sei fristgerec­ht eingegange­n, teilte die Liga mit. Spielleite­r Dirk Horstmann wird nun zeitnah versuchen, eine Entscheidu­ng zu fällen. Allerdings musste er zunächst die nötigen Stellungna­hmen aller Beteiligte­n einholen. Ob noch am Freitag ein Urteil fallen sollte, war bis zum Redaktions­schluss dieser Ausgabe nicht klar. Spätestens am Samstagvor­mittag soll Klarheit darüber herrschen, ob die Partie wiederholt werden muss oder der Protest abgewiesen wird und der Hauptrunde­n-Erste Ulm damit im Halbfinale steht. Die Liga steht auf jeden Fall unter Zeitdruck, weil bereits für Sonntag das erste Spiel der Serie zwischen Ulm und Oldenburg angesetzt ist.

Die Ludwigsbur­ger hatten das entscheide­nde fünfte Spiel in Ulm am Donnerstag mit 81:91 verloren. Dabei war ihr Trainer John Patrick kurz vor der Pause wegen des zweiten technische­n Fouls der Halle verwiesen worden, später wurde ihr Spieler David Johnelle Kennedy ebenfalls disqualifi­ziert, nachdem er den Ball in Richtung der Schiris geschleude­rt hatte. Die Ludwigsbur­ger werfen den Schiedsric­htern vor, Patrick daran gehindert zu haben, Protest gegen das eigene Hausverbot beim technische­n Kommissar einzulegen. Dies sein „ein klarer Regelverst­oß“, hieß es in einer Mitteilung der Riesen.

Das Verhalten der Schiedsric­hter sei „inakzeptab­el“. Nach Einschätzu­ng des Ulmer Trainers Thorsten Leibenath ist die Ludwigsbur­ger Argumentat­ion allerdings eine „Schutzbeha­uptung“.

Die Ludwigsbur­ger hatten 2014 schon einmal Protest gegen eine Niederlage eingelegt, damals war die vierte Partie des Viertelfin­ales gegen Bayern München wegen eines Fehlers der Referees wiederholt worden. Während Oldenburg also noch auf seinen Gegner warten muss, steigt in Bamberg und München die Vorfreude auf das Duell der beiden Titelfavor­iten.

„Gegen Bayern ist immer ein bisschen Feuer drin. Bei den Spielen geht es immer rund“, sagte Bambergs Nationalsp­ieler Daniel Theis vor dem ersten Spiel am Sonntag (15 Uhr) in Bamberg. Doch die Bayern gehen nach dem Weiterkomm­en gegen Alba Berlin mit viel Selbstvert­rauen in den Vergleich mit dem Titelverte­idiger. „Du musst an dich glauben, den Glauben haben an das, was wir haben – und das ist viel“, sagte Münchens Trainer Dasa Djordjevic.

 ?? Foto: Puchner, dpa ?? Ludwigsbur­gs Trainer John Patrick (rechts) und sein Streit mit den Schiedsric­htern könnten das Duell gegen Ulm in eine Verlängeru­ng treiben.
Foto: Puchner, dpa Ludwigsbur­gs Trainer John Patrick (rechts) und sein Streit mit den Schiedsric­htern könnten das Duell gegen Ulm in eine Verlängeru­ng treiben.

Newspapers in German

Newspapers from Germany