Mehr Verpflichtungen?
Bevor die Alarmglocken bei einigen nun schrillen – ein Satz vorweg, gerade auch der Fairness wegen: Alkohol ist nicht bloß ein Problem bei einigen jungen und alleinstehenden Asylbewerbern. Alkoholmissbrauch ist ein gesamtgesellschaftliches Phänomen. Es ist allerdings in der Breite eher auf dem Rückmarsch. Zuletzt verzeichneten Wissenschaftler einen deutlichen Rückgang des Saufens bei Jugendlichen. Das ist erfreulich.
Doch der Alkoholmissbrauch scheint dort ungebrochen, wo vermeintliche Perspektivlosigkeit herrscht. Und da gibt es Risikogruppen – worunter wohl auch viele junge Männer unter den Asylbewerbern fallen. In Donauwörth gibt es eine Erstaufnahme, sie wird – wenn auch dann nicht mehr auf dem Areal der Kaserne – über das Jahr 2020 hinaus bestehen. Deswegen ist es notwendig, das Problem klar zu erkennen und zu benennen. Das hat nichts mit politischer Couleur zu tun, sondern schlichtweg mit der nachhaltigen Sorge um den Frieden in der Stadt. Man hat zuletzt auch bei den Gelagen hiesiger Trinker gesehen, dass der Unmut unter den Bürgern gewachsen ist. Es gilt hier, realistische Lösungswege zu suchen. Diese müssen auch eine eindringliche Vermittlung der guten Sitten beinhalten – schärfere Sanktionen nicht ausgeschlossen. Und: Was spräche dagegen, dass etwa Präventivbelehrungen für alle verpflichtend geschehen?