Drucken im Digitalzeitalter
Technik Das Wemdinger Druckhaus Frank feiert sein 20-jähriges Bestehen, unter den Gästen ist auch Wirtschaftsstaatssekretär Pschierer. Wie sich die Firma systematisch weiterentwickelt hat
Wemding Die Digitalisierung der Produktion – mittlerweile besser bekannt unter dem Schlagwort „Industrie 4.0“– ist auch in der Druckbranche angekommen. Nur heißt es dort „Print 4.0“, womit ausgedrückt werden soll, wie die Druckindustrie das Digitalzeitalter für sich nutzen kann. Auf der Höhe der Zeit ist dabei bereits das Druckhaus Frank in Wemding. Das familiengeführte Unternehmen mit seinen derzeit rund 40 Mitarbeitern hat rechtzeitig die Weichen für die vierte industrielle Revolution gestellt und setzt bereits seit geraumer Zeit auf hochmoderne Produktionsverfahren.
„Wir sind inzwischen eine voll vernetzte Druckerei“, sagte Geschäftsführer Daniel Frank beim Festakt zum 20-jährigen Betriebsjubiläum, zu dem Vertreter aus Politik und Wirtschaft an den Betriebsstandort am Sandfeldring eingeladen waren. Ausdruck der neuen Entwicklung sei eine vollautomatische Fünffarben-Druckmaschine, in die das Unternehmen in diesem Jahr investiert habe. Der Geschäftsführer für Verkauf und Marketing gab einen kurzen Abriss über die Firmengeschichte, die maßgeblich mit seinen Eltern Wolfgang und Ingrid Frank verbunden sei. Sein Vater habe 1997 den Traum von der Selbstständigkeit verwirklicht und mit der Gründung des Druckservices Frank in der Nördlinger Straße in der Innenstadt den Grundstein für die spätere Unternehmensentwicklung gelegt. Der neue Firmensitz am Sandfeldring sei in den Jahren 2006 bis 2008 entstanden. Diesen habe man im Laufe der Jahre systematisch weiterentwickelt. Er und sein Bruder Tobias hätten 2010 die Geschäftsführung übernommen. Vater Wolfgang fungiere seit dieser Zeit als Aufsichtsrat des Unternehmens, Mutter Ingrid verantworte die Finanzen.
Daniel Frank sprach von einer „gewaltigen Aufgabe“, die mit der Geschäftsleitung auf die Söhne zugekommen sei. „Wir waren in dieser Zeit sehr stark auf das Know-how unserer Eltern angewiesen“, räumte er ein. Zusammen mit dem Wissen von Vater und Mutter sowie eigenen Ideen sei es in den Folgejahren gelungen, die Erfolgsgeschichte des Betriebes fortzusetzen.
Dass die Politik solche „mittelständischen Vorzeigebetriebe“wie das Druckhaus Frank sehr gerne sehe, betonte der Staatssekretär im Bayerischen Wirtschaftsministerium, Franz Josef Pschierer. Dort herrsche nämlich eine sehr hohe Bindung an das Personal und die Unternehmensführung sei in der Regel sehr bemüht, einen Mitarbeiterstamm über viele Jahre aufrechtzuerhalten. Dies gebe den Beschäftigten und ihren Familien eine entsprechende Sicherheit.
Vor dem Hintergrund der Industrie 4.0 müssten sich auch die Druckbetriebe entsprechend aufstellen, was der Firma Frank mit ihren modernen Produktionsanlagen bereits bestens gelungen sei, sagte der Staatssekretär. Sein Ministerium unterstütze die Unternehmen auf dem Weg in das neue digitale Zeitalter mit unterschiedlichen Förderprogrammen.
Bürgermeister Martin Drexler attestierte der Druckerei Frank eine „starke Stellung“im Wemdinger Wirtschaftsleben. Bodenständigkeit, Fleiß und Verantwortung gegenüber den Beschäftigten würden großgeschrieben und seien ein wesentlicher Erfolgsfaktor, sagte der Rathauschef. Firmengründer Wolfgang Frank, seiner Frau Ingrid und den beiden Söhnen sprach Drexler seine Anerkennung ob deren „große unternehmerische Leistung“für die Mitarbeiter, aber auch die Stadt Wemding aus. Zur Abrundung des Festnachmittages hielt Norbert Fuchs vom Unternehmen Heidelberger Druckmaschinen einen sehr fachspezifischen Vortrag über die Herausforderungen von „Print 4.0“für die Unternehmen.
Vor einer abschließenden Betriebsführung wurde die Ende vergangenen Jahres fertiggestellte, neue Produktionshalle von Stadtpfarrer Wolfgang Gebert und seinem Kollegen Horst Kohler von der evangelischen Kirche gesegnet und damit quasi offiziell ihrer Bestimmung übergeben.