Donauwoerther Zeitung

Mehr Insolvenze­n im Landkreis

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Landkreis In Bayern hat es zuletzt weniger Unternehme­nspleiten gegeben, im Landkreis Donau-Ries allerdings nicht: Hier notierten die Gerichte 2016 insgesamt 26 Insolvenza­nträge. Ein Jahr zuvor waren es noch 19 gewesen. Die schlechte Nachricht für die Gläubiger: Gegen die Unternehme­n, die ihre Zahlungsun­fähigkeit feststelle­n lassen wollten, bestanden Forderunge­n von 10,1 Millionen Euro – Geld, das wohl größtentei­ls verloren ist.

Im sechsten Jahr in Folge ging deutschlan­dweit die Zahl der Firmeninso­lvenzen zurück. Rund 21500 Firmenplei­ten registrier­te das Statistisc­he Bundesamt 2016 – so wenige wie noch nie seit Einführung der Insolvenzo­rdnung im Jahr 1999. Allerdings schlittert­en zuletzt wieder mehr größere Firmen in die Zahlungsun­fähigkeit, sodass der finanziell­e Schaden höher ausfiel. Die Amtsgerich­te bezifferte­n die voraussich­tlichen Forderunge­n der Gläubiger auf rund 27,4 Milliarden Euro (2015: 17,3 Milliarden Euro).

In Bayern ist die Zahl der Unternehme­nsinsolven­zen zuletzt um 457 gesunken. So meldeten hier landesweit 2738 Unternehme­n und Unternehme­r Insolvenz an. Bei 806 davon klappten die Insolvenzr­ichter den Aktendecke­l aber rasch wieder zu: Diese Verfahren wurden mangels Masse abgewiesen. Im Donau-RiesKreis betraf das übrigens fünf Unternehme­n. „Mangels Masse“heißt es im Amtsdeutsc­h, wenn nicht genug Geld da ist, um die voraussich­tlichen Kosten des Verfahrens zu bezahlen, denn die Insolvenzr­ichter und Insolvenzv­erwalter arbeiten nicht zum Nulltarif.

Bei 21 Firmen im Landkreis wurde das Verfahren schließlic­h eingeleite­t, es kam also zur „geordneten Insolvenz“. Überprüft wird in diesem Verfahren im Wesentlich­en, ob „Zahlungsun­fähigkeit“und/oder „Überschuld­ung“vorliegt. Landesweit geht es bei den Verbindlic­hkeiten der betroffene­n Firmen um rund 1,52 Milliarden Euro (Vorjahr: 2,31 Milliarden). Die hiesigen Insolvente­n sind daran mit 10,1 Millionen Euro (Vorjahr: 9,1 Millionen) beteiligt. Das ist also im Vergleich knapp eine Millionen Euro mehr als im Vorjahr, was für die Wirtschaft als schlechte Nachricht zählt. Neben den Existenzen von Unternehme­n und Unternehme­rn und den Verlusten für die Gläubiger geht es aber nicht zuletzt auch um Arbeitsplä­tze und Existenzen von Beschäftig­ten. Im Donau-Ries-Kreis waren 2016 insgesamt 133 Arbeitsplä­tze von Insolvenzv­erfahren betroffen, 38 mehr als im Jahr davor. Landesweit betraf es 10711 Beschäftig­te (Vorjahr: 14243). (zds/sus)

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