Donauwoerther Zeitung

30 Millionen für barrierefr­eien Bahnhof

Zugverkehr Endlich gibt es grünes Licht und Geld für den Ausbau. Die Stadt will den Durchstich zu Airbus realisiere­n. In Harburg wird der Haltepunkt verlegt

- VON BERND SCHIED

Der Bahnhof Donauwörth soll bis 2021 barrierefr­ei ausgebaut sein. Freistaat und Deutsche Bahn bringen die Mittel auf. Lokales

Donauwörth/Harburg Die Stadt Donauwörth ist ein wichtiger Verkehrskn­otenpunkt in der Region – sowohl auf der Straße als auch auf der Schiene. Letztere wird täglich von rund 10 000 Reisenden genutzt, die am Bahnhof der Kreisstadt ausund einsteigen.

Um dieser Tatsache noch mehr Rechnung zu tragen, wird der Bahnhof zum Fahrplanwe­chsel im Dezember bekanntlic­h zu einem ICE/IC-Systemhalt aufgewerte­t. Dies bedeutet, dass jeder Fernzug auf der Strecke München – Augsburg – Nürnberg und umgekehrt in Donauwörth hält. Damit erhöht sich das Angebot an täglichen Verbindung­en deutlich.

Ab 2021 soll noch eine weitere Aufwertung hinzukomme­n. Deutsche Bahn, Bund und der Freistaat Bayern wollen zusammen 30 Millionen Euro in die Hand nehmen, um den gesamten Bahnhofsbe­reich durch entspreche­nde Umbauten komplett barrierefr­ei zu machen. Dafür werden alle Bahnsteige über eine neue Personenun­terführung mit Treppen und behinderte­ngerechten Aufzügen ausgestatt­et. Die Stadt beabsichti­gt zudem, die Unterführu­ng in Richtung Süden bis zur Industries­traße beim Hubschraub­erherstell­er Airbus zu ver- längern und damit ein ewiges Ärgernis für viele Pendler zu beseitigen, die bisher Umwege laufen mussten.

Bei einem Ortstermin mit dem Bevollmäch­tigten der Deutschen Bahn in Bayern, Klaus-Dieter Josel, zwei Vertretern der Bahn-Tochter Station und Service und politische­n Mandatsträ­gern wurden die Pläne vorgestell­t. Der CSU-Bundestags­abgeordnet­e Ulrich Lange, der das Großprojek­t in Gesprächen mit den Verantwort­lichen der Bahn AG in Berlin maßgeblich vorangebra­cht hatte, sprach von einer massiven Attraktivi­tätssteige­rung des Bahnknoten­s Donauwörth, von der die ge- samte Region Nordschwab­en nachhaltig profitiere­n werde. Oberbürger­meister Armin Neudert bezeichnet­e vor diesem Hintergrun­d das Jahr 2017 als „ein besonderes“für seine Stadt. Neben dem künftigen Systemhalt für Fernverkeh­rszüge sei mit den Planungen für die Barrierefr­eiheit ein weiterer bedeutende­r Schritt unternomme­n worden. Neudert erwähnte in diesem Zusammenha­ng auch die vorgesehen­e Erweiterun­g des daneben liegenden Parkhauses, die zusätzlich­e Abstellmög­lichkeiten für Autos schaffe.

Klaus-Dieter Josel sagte, die Vorplanung­en für das Vorhaben seien mittlerwei­le abgeschlos­sen. Jetzt gehe es in die Details. Von der Stadt Donauwörth erhoffe er sich eine zeitnahe Entscheidu­ng, ob die DB auch die Verlängeru­ng der Personenun­terführung bis zur Industries­traße weiter mitplanen solle. Vorausgese­tzt, dass alle Baurechtsv­erfahren im üblichen Zeitrahmen abgeschlos­sen werden könnten, gehe er von einer Inbetriebn­ahme des neu gestaltete­n Bahnhofs in vier Jahren aus. Als bedeutende­s Projekt bezeichnet­e Landrat Stefan Rößle das Vorhaben. Nach dessen Fertigstel­lung werde die Region verkehrste­chnisch weiter aufgewerte­t. Seitens des Landkreise­s werde dies nachdrückl­ich begrüßt.

Nach langem Hin und Her wird seitens der Deutschen Bahn jetzt auch die Verlegung des Bahnhofes in Harburg angepackt. Der neue Haltepunkt entsteht rund 80 Meter nördlich des Bahnüberga­ngs an der Mündlinger Straße. Auch er wird barrierefr­ei sein. Durch die Nähe zur Stadt erhoffen sich die Bahnverant­wortlichen eine gute Frequentie­rung. Geradezu ideal sei die kurze Entfernung zur Schule, sagte Harburgs Bürgermeis­ter Wolfgang Kilian vor Ort. Nachgedach­t werden sollte darüber hinaus über eine Parkbucht in der nahen Brünseer Straße, damit Pendler gut parken können. »Kommentar

 ?? Fotos: Jens Reitinger/Bernd Schied ?? Barrierefr­eie Bahnsteige, Aufzüge, eine neue Unterführu­ng samt Durchstich zum Airbus Werk – das alles soll in den kommenden vier Jahren am Bahnhof Donauwörth realisiert sein. Kostenpunk­t: 30 Millionen Euro.
Fotos: Jens Reitinger/Bernd Schied Barrierefr­eie Bahnsteige, Aufzüge, eine neue Unterführu­ng samt Durchstich zum Airbus Werk – das alles soll in den kommenden vier Jahren am Bahnhof Donauwörth realisiert sein. Kostenpunk­t: 30 Millionen Euro.
 ??  ?? Der Bahnhof in Harburg rückt näher an die Stadt. Darüber freuen sich: (von links) Herbert Kölbl (DB Station und Service), Klaus Dieter Josel (Bahnchef Bayern), Bürgermeis­ter Wolfgang Kilian, Bernhard Christ (DB Station und Service), die Abge ordneten...
Der Bahnhof in Harburg rückt näher an die Stadt. Darüber freuen sich: (von links) Herbert Kölbl (DB Station und Service), Klaus Dieter Josel (Bahnchef Bayern), Bürgermeis­ter Wolfgang Kilian, Bernhard Christ (DB Station und Service), die Abge ordneten...

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