Warum gibt es nach Morgenrot eher Regen?
Jede Woche stellen uns Capito-Leser kniffelige Fragen, wir Redakteure versuchen, Antworten darauf zu finden. Heute fragt Johanna, 7 Jahre: „Warum gibt es nach Morgenrot am Folgetag eher Regen und nach Abendrot schönes Wetter?“
Liebe Johanna, gut, dass du diese Frage stellst, ich habe mich das auch schon oft gefragt, wenn ich die Bauernregel „Morgenrot – Schlechtwetter droht, Abendrot – Gutwetterbot“gehört habe. Aber wie das bei Erwachsenen so ist: Wir vergessen dann manchmal, der Sache auf den Grund zu gehen.
Wasserteilchen und die Sonne sind dabei wichtig
Höchste Zeit also, mal beim Deutschen Wetterdienst anzurufen. Dort arbeiten Wetterexperten wie Andreas Friedrich. Er ist Meteorologe. So werden Wetterforscher genannt. Andreas Friedrich kennt den Spruch andersherum. „Morgenrot – Gutwetterbot, Abendrot – Schlechtwetter droht. Nur so macht das meteorologisch einen Sinn“, sagt der Experte. Und er erklärt auch, wie das kommt:
Abendrot und Morgenrot entstehen, weil die Strahlen der tief stehenden Sonne besonders gestreut werden. Das passiert durch kleine Teilchen in der Luft. Staub zum Beispiel. Oder auch kleinen Eiskristallen. Und noch etwas ist entscheidend: „Unser Wetter kommt von Westen“, erklärt Andreas Friedrich weiter. Das heißt: Wenn schlechtes Wetter naht, dann kommen aus Westen in den hohen Luftschichten als erstes Schleierwolken auf uns zugeflogen. Darin befindet sich viele kleine Eiskristalle. Wenn dann die Strahlen der untergehenden Sonne auf diese Eiskristalle treffen, werden sie gestreut und der Himmel ist besonders schön rot. Und ähnlich ist es dann am Morgen: Sind die Regenwolken vorbeigezogen und es gibt noch viele Eiskristalle in hohen Luftschichten, erscheint der Himmel rötlich.
Aber bei den Bauernregeln gibt es auch immer auch Ausnahmen. Wenn du also genauer wissen willst, wie das Wetter wird, solltest du den Wetterbericht ansehen. Lea Thies,
Capito-Team