Nationalpark Idee löst wenig Euphorie aus
Umwelt Landtagsabgeordneter Wolfgang Fackler (CSU) sieht das Vorhaben kritisch. Er befürchtet gravierende Folgen für Landwirtschaft und Jäger
Donauwörth Landtagsabgeordneter Wolfgang Fackler ist aktuell noch „wenig begeistert“von der Idee, im Landkreis Donau-Ries einen Nationalpark einzurichten. Er wünscht sich zudem einen offenen Dialog der Interessenverbände und der Bürger.
Als wichtiges Signal aus der Region zum richtigen Zeitpunkt bezeichnet der CSU-Stimmkreisabgeordnete Wolfgang Fackler die Stellungnahme des Jagdverbandes Donauwörth zu einem möglichen Nationalpark „Donau-Auen“. „Ich begrüße es sehr, dass der dringend notwendige Dialog mit den Betroffenen nun auch bei uns stattfindet. Das ist wichtig in diesem Abwägungsprozess“, so der Abgeordnete.
Fackler fordert deshalb auch die Vertreter der Verbände und Interessensgruppen auf, an der Dialogveranstaltung am Mittwoch, 31. Mai, ab 17.30 Uhr im Landgasthof Vogelsang in Weichering teilzunehmen.
Aus politischer Sicht hält sich die Begeisterung des Abgeordneten für einen möglichen Nationalpark nach eigenen Worten „in Grenzen“, selbst wenn der Begriff allgemein positiv besetzt ist. Zudem überzeugen ihn die vermeintlichen Vorteile noch nicht. Fackler führt auch an, dass der Landkreis Donau-Ries aktuell bereits sechs ausgewiesene Naturschutzgebiete, 22 Landschaftsschutzgebiete, 17 FFH-Gebiete und 43 Geotope habe. „Die strengen Vorschriften eines Nationalparks würden weitere erhebliche Auswirkungen für die Grundstückseigentümer und Flächennutzer mit gravierenden Folgen für Landwirtschaft, Waldbesitzer, Fischereiberechtigte und Jagd bedeuten“, sagt Fackler.
Diese Argumente hat er bereits Umweltministerin Ulrike Scharf mitgeteilt und auch die Stellungnahme der Jäger übersandt.
Zudem unterstützt der Abgeordnete den Kurs der CSU-Fraktion im Bayerischen Landtag, die sich am 6. April mit einem Dringlichkeitsantrag mit dem grundsätzlichen Thema „Dritter Nationalpark“beschäftigt hat. Darin heißt es unter anderem wörtlich: „Der Dialog mit den Menschen vor Ort und deren Zustimmung sind unabdingbare Voraussetzung für eine Realisierung. Gegen den Willen der Bevölkerung in der Region wird kein weiterer Nationalpark in Bayern beschlossen.“
Fackler betont in diesem Zusammenhang, dass sich das Verfahren unter Federführung des Umweltministeriums derzeit in der Prüfphase befindet und demnach ein ergebnisoffener Dialog geführt wird. „Auch wenn unser Landkreis nicht schwerpunktmäßig, sondern eher am Rande betroffen wäre, muss die Akzeptanz der Bevölkerung vor Ort klar erkennbar sein.“(pm)