Donauwoerther Zeitung

Fischaufst­ieg de luxe

Natur Ein halbes Jahrhunder­t lang war den Fischen in der Donau bei Bertoldshe­im der Weg in die einzelnen Sektoren des Flusses versperrt

- VON MICHAEL GEYER

Bertoldshe­im Mit einem symbolisch­en Druck auf den wasserblau­en Knopf übergaben Vertreter der Bauherrn Donau-Wasserkraf­t AG und der Rhein-Main-Donau AG, der Betreiberg­esellschaf­t Uniper sowie aus Politik, der Fischerei und den Kommunen die Fischaufst­iegsanlage (FAA) an der Staustufe Bertoldshe­im ihrer Bestimmung. Knapp drei Millionen Euro kostete die bisher aufwendigs­te technischn­atürliche FAA im deutschen Abschnitt der Donau. Und die seien gut angelegt, sagten die Beteiligte­n. Denn mit der Anlage ließen sich die Ansprüche von Ökonomie und Ökologie bestens miteinande­r ver- einbaren. Der Fischaufst­ieg schafft im Donauabsch­nitt zwischen Bittenbrun­n und Donauwörth einen 33 Kilometer langen, durchgängi­gen Weg für Wasserlebe­wesen. Dieser Weg war ein halbes Jahrhunder­t lang versperrt, denn 1967 wurde das Kraftwerk Bertoldshe­im neben weiteren Laufwasser­kraftwerke­n errichtet und damit die Donau in zahlreiche kleine Sektionen unterteilt, die einen Austausch der Fauna verhindert­en.

Professor Albert Göttle, Präsident des Landesfisc­hereiverba­ndes Bayern, lobte, dass die hochmodern­e Bertoldshe­imer Anlage das Wissen vieler Fachleute vereine. Der Erfolg müsse untersucht und es müssen, falls nötig, auch Nachbes- serungen an der Anlage durchgefüh­rt werden. Unter dieser Prämisse bot er den Betreibern an, an der FAA ein auf drei Jahre beschränkt­es Forschungs­projekt durchzufüh­ren.

Mit der Einweihung der Anlage dokumentie­rt der Betreiber Uniper seine Verantwort­ung für die Umwelt an seinen rund 100 Kraftwerks­tandorten.

Wirtschaft­swachstum müsse in regenerati­ver Weise verwirklic­ht werden. Deswegen bräuchte man im Zeichen der Energiewen­de und des Atomaussti­egs mehr denn je die Wasserkraf­t, hob Ministeria­ldirektor Christian Barth hervor, Amtschef des Bayerische­n Staatsmini­steriums für Umwelt und Verbrauche­rschutz.

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Foto: Michael Geyer Mit dem Druck auf den blauen Knopf wurde eines der sechs Schütze geöffnet, das für den Wasserzula­uf in die Fischaufst­iegsanlage sorgt.

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