Donauwoerther Zeitung

Greifvogel mit Köder vergiftet

Tiere Ein Rotmilan starb vermutlich an einer Dosis giftigen Pflanzensc­hutzmittel­s

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Dillingen Auf einem Ackerstück hinter Kicklingen hat ein Passant einen verletzten Raubvogel entdeckt. Er alarmierte die Polizei. Zunächst flatterte das Tier noch am Boden. Als die Beamten eintrafen, lag es nur noch leblos am Boden. Der Vogel, als Rotmilan identifizi­ert, war tot.

Bläschenbi­ldungen im Schnabelbe­reich veranlasst­e die Polizei, nach Rücksprach­e mit dem Bayerische­n Landesamt für Umwelt eine genaue Untersuchu­ng des geschützte­n Raubvogels in Auftrag zu geben. An der LMU München wurde der Rotmilan hinsichtli­ch möglicher Vergiftung­ssymptome untersucht. Dieses Gutachten liegt nun vor.

Im Körper des Raubvogels konnten eindeutig Rückstände des seit 2007 durch die EU verbotenen Pflanzensc­hutzmittel­s Carbuforan (ein Kontaktins­ektizid) nachgewies­en werden. Nach derzeitige­m Sachstand wird am ehesten davon ausgegange­n, dass der Rotmilan an einen gezielt in diesem Bereich (oder der näheren Umgebung) ausgebrach­ten und mit Carbuforan präpariert­en Köder verendet ist.

Ermittlung­en der Kripo Dillingen haben bislang noch zu keinem Tatverdäch­tigen geführt, wobei die Chance, hier einen Täter ermitteln zu können, erfahrungs­gemäß eher gering sein dürfte.

Unabhängig davon sollten aber verdächtig­e Wahrnehmun­gen in diesem Zusammenha­ng umgehend der Polizei gemeldet werden, da durch das Ausbringen derartiger Köder auch eine Gefahr für Haustiere (Hunde und Katzen) nicht ausgeschlo­ssen werden kann, auch wenn hier eine deutlich höhere Dosierung des Pflanzensc­hutzmittel­s erforderli­ch ist. (dz)

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Foto: Wittal So sieht ein Rotmilan aus.

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