Das hat ein „Gschmäckle“
Dass ein Bauherr und ein Architekt mal aneinandergeraten, kann passieren. Die Vorkommnisse um den geplanten Bau der „Neuen Mitte“in Buchdorf sind jedoch durchaus bemerkenswert. Die Gemeinde packt da was richtig Großes an. Bis 2020 sollen die ersten Gebäude stehen. Das kostet Millionen von Euro. Ein nicht gerade billiger Architektenwettbewerb soll Ideen und eine möglichst optimale Lösung bringen.
Bei dem Verfahren, das für die kleine Kommune eine Premiere darstellt, sind bestimmte Regularien einzuhalten. Mag sein, dass Bürgermeister Georg Vellinger die möglichen Folgen nicht bedacht hat, als er sich mit den Siegern des Wettbewerbs zu einem „Vorgespräch“traf, dazu seine Ehefrau mitbrachte und diese mitreden ließ. Das war jedoch ebenso ungeschickt wie unnötig, also schlicht ein Fehler. Die Angelegenheit bekam so ein „Geschmäckle“und hat das Zeug zu einer Posse. Wie soll denn das zusammenpassen: Da läuft auf der einen Seite ein – wie Vellinger betont – nicht öffentliches Verfahren, auf der anderen Seite darf aber eine Person, die keinerlei Funktion in der Gemeinde hat, in vertraulicher Runde mitreden.
Das Architekturbüro hat seine Konsequenzen gezogen, was durchaus nachvollziehbar ist. Sollte die Regierung von Schwaben zu der Ansicht gelangen, wegen dieser Vorgänge die staatliche Förderung für den Wettbewerb zu streichen, würde der Gemeinde auch ein finanzieller Schaden entstehen.
Schade ist: Der kommunalpolitische Dauerstreit in der wohlhabenden Kommune bekommt neue Nahrung. Dabei könnten es die Buchdorfer so gut haben ...