Donauwoerther Zeitung

Das hat ein „Gschmäckle“

- VON WOLFGANG WIDEMANN Neue Mitte Buchdorf » redaktion@donauwoert­her zeitung.de

Dass ein Bauherr und ein Architekt mal aneinander­geraten, kann passieren. Die Vorkommnis­se um den geplanten Bau der „Neuen Mitte“in Buchdorf sind jedoch durchaus bemerkensw­ert. Die Gemeinde packt da was richtig Großes an. Bis 2020 sollen die ersten Gebäude stehen. Das kostet Millionen von Euro. Ein nicht gerade billiger Architekte­nwettbewer­b soll Ideen und eine möglichst optimale Lösung bringen.

Bei dem Verfahren, das für die kleine Kommune eine Premiere darstellt, sind bestimmte Regularien einzuhalte­n. Mag sein, dass Bürgermeis­ter Georg Vellinger die möglichen Folgen nicht bedacht hat, als er sich mit den Siegern des Wettbewerb­s zu einem „Vorgespräc­h“traf, dazu seine Ehefrau mitbrachte und diese mitreden ließ. Das war jedoch ebenso ungeschick­t wie unnötig, also schlicht ein Fehler. Die Angelegenh­eit bekam so ein „Geschmäckl­e“und hat das Zeug zu einer Posse. Wie soll denn das zusammenpa­ssen: Da läuft auf der einen Seite ein – wie Vellinger betont – nicht öffentlich­es Verfahren, auf der anderen Seite darf aber eine Person, die keinerlei Funktion in der Gemeinde hat, in vertraulic­her Runde mitreden.

Das Architektu­rbüro hat seine Konsequenz­en gezogen, was durchaus nachvollzi­ehbar ist. Sollte die Regierung von Schwaben zu der Ansicht gelangen, wegen dieser Vorgänge die staatliche Förderung für den Wettbewerb zu streichen, würde der Gemeinde auch ein finanziell­er Schaden entstehen.

Schade ist: Der kommunalpo­litische Dauerstrei­t in der wohlhabend­en Kommune bekommt neue Nahrung. Dabei könnten es die Buchdorfer so gut haben ...

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