Publikumswirksame Parolen gegen Jäger
Zum Leserbrief von Stefan Kolonko „Jä ger fürchten nur um ihren Ertrag“vom 26. Mai: Die Behauptung, dass Jäger um ihren Ertrag fürchten, kann ich als Ehefrau eines engagierten Jägers mittlerweile nicht mehr ertragen. Selbstverständlich wird das waidgerecht erlegte Wild auch konsumiert und vermarktet. Damit kann ein Teil der Ausgaben für Revierpacht, den immensen Zeitaufwand, die Fahrtkosten, Ersatz für Wildschäden, Bau von Hochsitzen und vieles mehr wieder erwirtschaftet werden.
Die Ausübung der Jagd ist ein Geben und Nehmen; möglichst im Konsens mit Mensch, Tier und Natur, Land- und Forstwirtschaft und den staatlichen Auflagen, bewährt seit Jahrhunderten.
Die Formulierung in dem Leserbrief, dass im Bayerischen Wald die Wildschweine mithilfe von Saufängen sehr effektiv gefangen würden, halte ich für sehr verharmlosend. „Gefangen“– das stimmt soweit, doch was passiert dann? Werden die gefangenen Tiere, nachdem sie im besten Falle Stunden voll Panik in dieser Falle verbracht haben, gestreichelt und wie der Biber in ein anderes Gebiet verbracht? Was nebenbei bemerkt auch keine Lösung ist. Nein, das bittere Ende dieser armen Lebewesen hat Herr Kolonko vorsorglich verschwiegen.
Zum Thema Tollwut möchte ich anmerken: Wem haben wir zu verdanken, dass es diese Krankheit bei uns heute kaum mehr gibt? Publikumswirksame Parolen gegen Jäger in den Raum zu werfen, um die Notwendigkeit eines weiteren Nationalparks zu begründen, hilft nicht weiter. Anita Reiner, Mertingen