Musik ohne Grenzen in Wemding
Konzert Die Anton-Jaumann-Realschule ist Teil des EU-Programms „Erasmus+“. Mit den Partnerschulen aus Lettland und Rom wird das Flüchtlingsprojekt in einem Konzert vorgestellt
Wemding Es ist ein Alleinstellungsmerkmal für die Wemdinger AntonJaumann-Realschule: Seit diesem Schuljahr nimmt die Bildungseinrichtung am Programm „Erasmus+“der Europäischen Union teil. Höhepunkt der ersten Phase war nun ein gemeinsames Konzert mit den Partnerschulen aus Liepaja (Lettland) und der italienischen Hauptstadt Rom. Dabei wurde das gemeinsame Projekt „Flüchtlinge gestern und heute“präsentiert.
Eingebettet in ein musikalisches Rahmenprogramm in der Stadthalle stellten die Schüler aus Wemding, des Istituto Comprensivo Regina Margherita aus Rom sowie der Liepaja Secondary School of Music, Art and Design die Ergebnisse vor. Dabei ging es um Flüchtlingsschicksale zu Zeiten des Ersten und Zweiten Weltkriegs wie auch über aktuelle Ereignisse. „Musik ohne Grenzen“hieß passenderweise der Konzertabend, an dem insgesamt 250 Mädchen und Jungen in neun Gruppen und Ensembles der drei Schulen auftraten.
Realschulleiter Heinz Sommerer begrüßte die ausländischen Gäste in ihren jeweiligen Landessprachen. Durch das Projekt sei es gelungen, dass Schüler ihre Großeltern gezielt fragen „Wie war das damals?“. „Es ist faszinierend, was europaweit in der Schularbeit möglich ist“, lobte stellvertretender Landrat Hermann Rupprecht.
Er dankte Sommerer für dessen Einsatz, damit die Realschule in das Programm aufgenommen werden konnte. Rupprechts Fazit: „Musik kennt keine Sprachbarriere.“Wemdings Bürgermeister Martin Drexler meinte: „Es geht einem das Herz auf, wenn man diese Beiträge sieht und hört.“Eine knappe Woche waren die über 100 Schüler aus Lettland und Italien in Wemding zu Besuch. Untergebracht wurden sie bei den Eltern der Realschüler, die Lehrer übernachteten bei ihren Wemdinger Kollegen. Ein logistischer Kraftakt.
Gemeinsame Auftritte an vielen Orten im Landkreis
Neben dem Abschlusskonzert in der Stadthalle gab es auch gemeinsame Auftritte in der Wemdinger Stadtpfarrkirche, dem Kunstmuseum Donau-Ries, im Nördlinger Ochsenzwinger, im Schlosspark Dennenlohe und dem Sonnenuhrenpark Wassertrüdingen. In der Stadthalle traten für die Realschule unter anderem die Big Band, die Bläserklasse sowie die Schulband mit Stücken wie John Lennons „Imagine“oder „People help the People“auf. Mit bemerkenswerten Gesangskünsten verdienten sich die Junior Band und der Chor aus Liepaja lautstarken Applaus. Das Orchester aus Rom spielte zu Klängen des Filmklassikers „Das Leben ist schön“. Zum großen Finale versammelten sich alle Mitwirkenden zu den Stücken „Grazie Europa“sowie „Heal the World“. Abgerundet wurde der abwechslungsreiche Konzertabend mit einer Ausstellung in der Halle. Auf Schautafeln konnten sich die Besucher über die behandelten Themen rund um das Motto „Flüchtlinge gestern und heute“informieren. Dabei ging es unter anderem über „Die Flucht meiner Oma“oder „Heutige Spuren in Wemding“. Das „Erasmus+“-Projekt der drei Schulen wird auch im kommenden Schuljahr weiter fortgesetzt. 2018 trifft man sich dann in Liepaja.