Das Goldene in Heilig Kreuz
Pater Laschinger feiert am Sonntag
Donauwörth Eigentlich war es gar nicht selbstverständlich, dass Manfred Laschinger aus Donauwörth am 2. Juni 1967 zum Priester geweiht werden würde – und dass er am 11. Juni seine Primiz feiern durfte. Knapp drei Monate vorher hatte er als Diakon einen Unfall gehabt – Beckenbruch, beileibe keine schmerzlose Sache. Drei Monate Bettruhe und eine Gipsschale hatten ihm die Ärzte verordnet. Ob die Genesung gelingen kann, rechtzeitig vor dem großen Ereignis, das wurde vom Arzt anfangs noch bezweifelt. Aber, gottlob – im wahrsten Sinne des Wortes – es sollte gelingen. Gemeinsam mit drei Mitbrüdern wurde der 1941 geborene Donauwörther am Herz-Jesu-Fest 1967 von Erzbischof Andreas Rohracher in Salzburg geweiht. Gut eine Woche später fand die Primiz daheim in der Wallfahrskirche Heilig Kreuz statt.
Damals war noch der „alte Ritus“verpflichtend, es wurde ein sogenanntes levitiertes Hochamt gefeiert – in lateinischer Sprache und mit dem Rücken zum Volk. Der Männerchor von Heilig Kreuz sang eine Haydn-Messe, „festlich und grandios“, wie sich Laschinger erinnert. In der katholischen Kirche bewegte sich damals nicht zuletzt mit dem Zweiten Vatikanischen Konzil und der kirchlichen Öffnung einiges; drei Wochen später nämlich, so erinnert sich der Pater, durfte sodann die neue Liturgie gefeiert werden. Für Laschinger, dem auch die Ökumene sehr am Herzen liegt, war das etwas Wunderbares: „Jetzt wurde nicht mehr für die Gläubigen zelebriert, sondern mit ihnen.“
Laschinger indes ist „Heilig Kreuzer“– das war er bereits als Schüler wie als Ministrant. So fand er auch zur Ordensgemeinschaft der Herz Jesu-Missionare. Nach dem Schulabschluss und Ergänzungsreifeprüfungen hat er in Innsbruck Philosophie und Theologie studiert und mit dem Absolutorium abgeschlossen. Nach der Priesterweihe war er in verschiedenen Arbeitsgebieten des Ordens eingesetzt: zunächst für fünf Jahre im Jugendwerk Birkeneck, dann in Rebdorf an der Schule und im Internat. Es folgten 20 Jahre „Oase Steinerskirchen“. Unter seiner Ägide geschah die Umstellung des Klosterguts in einen ökologischen „Bioland“-Betrieb und die umfängliche Restaurierung der Wallfahrtskirche.
Sodann wurde wieder Rebdorf zur Wirkungsstätte. Und als Mentor für Studenten der Religionspädagogik, für Lehramts- und Theologiestudenten an der Universität Eichstätt hatte er eine erfüllende und große Aufgabe, wie er berichtet. Im Jahr 2014 dann hat er sich für Donauwörth entschieden. Per Dekret der Diözese Augsburg sollte er in Heilig Kreuz, in der Pfarreiengemeinschaft Donauwörth und in der JVA Niederschönenfeld Dienst tun. Bald schon wurde ihm die PG Marxheim/Daiting zugeteilt. Zusammen mit dem leitenden Pfarrer Wolfgang Rauch betreut er fünf Pfarreien mit sechs Filialen. Das bringt es mit sich, dass Pater Laschinger so gut wie gar nicht mehr in Heilig Kreuz Gottesdienst halten kann. Allerdings feiert er sein Priesterjubiläum daheim in Heilig Kreuz – und zwar am kommenden Pfingstsonntag, 4. Juni, um 10 Uhr (wieder mit dem Männerchor). Alle Interessierten sind hierzu eingeladen, auch anschließend zum Stehempfang in den Brabantersaal. (dz/ hilg)