Rummelsberger ziehen sich aus Mertingen zurück
Asyl Der Mietvertrag für Unterkunft unbegleiteter Jugendlicher wird aufgelöst. Für die Systemhäuser gibt es bereits eine neue Verwendung
Mertingen Noch vor einem Jahr wusste die Rummelsberger Diakonie kaum mehr, wohin mit all den Asylbewerbern. Nun, nachdem die Zahl der Flüchtlinge zurückgegangen ist, versucht das Werk, die Auslastung in ihren Unterkünften zu verbessern. Die Rummelsberger Diakonie hatte sich auf die Unterbringung von unbegleiteten, minderjährigen Flüchtlingen spezialisiert und dazu auch von der Gemeinde Mertingen Räumlichkeiten angemietet.
Die Diakonie will nun einige Unterkünfte unter dem Aspekt der besseren Wirtschaftlichkeit aufgeben. Wie Bürgermeister Albert Lohner dem Gemeinderat in nichtöffentlicher Sitzung erklärte, hätten die Werke ihn informiert, „dass man entweder die Einrichtung an der Bäumenheimer Straße voll belegt oder eine vorzeitige Beendigung des Mietvertrages anbietet“. Der Kontrakt hätte noch eine Laufzeit von fünf Jahren.
Weil die Kommune zeitgleich nach weiteren Räumlichkeiten für die Kinderbetreuung sucht, war das Thema nun im Gemeinderat. Wie Bürgermeister Lohner ausführte, zeige eine aktuelle Entwicklung der Kinderzahlen in den kommenden fünf Jahren einen zusätzlichen Bedarf an Betreuungsplätzen in der Kinderkrippe und auch in der Kindertagesstätte. Weil die anderen Kindereinrichtungen dort seien, habe es sich angeboten, so der Rathauschef, über den entstehenden Raumbedarf im jetzigen Haus der Vereine – des ehemaligen Kindergartens – nachzudenken.
Weil die Räumlichkeiten auch von fachlicher Seite als geeignet eingestuft worden seien, müsse man für die Vereine und Gruppierungen, die dort ihr Domizil haben, eine andere Unterbringungsmöglichkeit suchen. Einmütig stimmte der Gemeinderat dem Vorschlag der Verwaltung zu,
Einigkeit im Gemeinderat
den Mietvertrag mit der Rummelsberger Diakonie aufzuheben. Eines der frei werdenden Systemhäuser könnte dann für die Vereine und Gruppierungen hergerichtet werden.
Und auch für das zweite, das sogenannte „Nordhaus“gibt es bereits einen Mieter: Die Großmolkerei Zott hat aktuell Platzbedarf und will dort nach einem selbst finanzierten Umbau Verwaltungsräume schaffen.