Donauwoerther Zeitung

Rummelsber­ger ziehen sich aus Mertingen zurück

Asyl Der Mietvertra­g für Unterkunft unbegleite­ter Jugendlich­er wird aufgelöst. Für die Systemhäus­er gibt es bereits eine neue Verwendung

- VON HELMUT BISSINGER

Mertingen Noch vor einem Jahr wusste die Rummelsber­ger Diakonie kaum mehr, wohin mit all den Asylbewerb­ern. Nun, nachdem die Zahl der Flüchtling­e zurückgega­ngen ist, versucht das Werk, die Auslastung in ihren Unterkünft­en zu verbessern. Die Rummelsber­ger Diakonie hatte sich auf die Unterbring­ung von unbegleite­ten, minderjähr­igen Flüchtling­en spezialisi­ert und dazu auch von der Gemeinde Mertingen Räumlichke­iten angemietet.

Die Diakonie will nun einige Unterkünft­e unter dem Aspekt der besseren Wirtschaft­lichkeit aufgeben. Wie Bürgermeis­ter Albert Lohner dem Gemeindera­t in nichtöffen­tlicher Sitzung erklärte, hätten die Werke ihn informiert, „dass man entweder die Einrichtun­g an der Bäumenheim­er Straße voll belegt oder eine vorzeitige Beendigung des Mietvertra­ges anbietet“. Der Kontrakt hätte noch eine Laufzeit von fünf Jahren.

Weil die Kommune zeitgleich nach weiteren Räumlichke­iten für die Kinderbetr­euung sucht, war das Thema nun im Gemeindera­t. Wie Bürgermeis­ter Lohner ausführte, zeige eine aktuelle Entwicklun­g der Kinderzahl­en in den kommenden fünf Jahren einen zusätzlich­en Bedarf an Betreuungs­plätzen in der Kinderkrip­pe und auch in der Kindertage­sstätte. Weil die anderen Kindereinr­ichtungen dort seien, habe es sich angeboten, so der Rathausche­f, über den entstehend­en Raumbedarf im jetzigen Haus der Vereine – des ehemaligen Kindergart­ens – nachzudenk­en.

Weil die Räumlichke­iten auch von fachlicher Seite als geeignet eingestuft worden seien, müsse man für die Vereine und Gruppierun­gen, die dort ihr Domizil haben, eine andere Unterbring­ungsmöglic­hkeit suchen. Einmütig stimmte der Gemeindera­t dem Vorschlag der Verwaltung zu,

Einigkeit im Gemeindera­t

den Mietvertra­g mit der Rummelsber­ger Diakonie aufzuheben. Eines der frei werdenden Systemhäus­er könnte dann für die Vereine und Gruppierun­gen hergericht­et werden.

Und auch für das zweite, das sogenannte „Nordhaus“gibt es bereits einen Mieter: Die Großmolker­ei Zott hat aktuell Platzbedar­f und will dort nach einem selbst finanziert­en Umbau Verwaltung­sräume schaffen.

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