Donauwoerther Zeitung

Reschke und die Pöbler

Internet Die bekannte TV-Journalist­in stellt sich ihren Kritikern

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Anja Reschke, Innenpolit­ik-Chefin des öffentlich-rechtliche­n NDR, weiß, was es heißt, von anonymen Internetnu­tzern als „arrogante Fresse“beschimpft zu werden. Oder mit dem Satz „Verbrennt die Alte“konfrontie­rt zu sein. Es lässt sie nicht kalt. Es treibt sie um.

Reschke polarisier­t, etwa wegen ihrer Kommentare in den ARD„Tagestheme­n“zu Flucht und Migration. Mehrfach rief sie dazu auf, sich gegen rechte Hetze zu stellen. Nun hat sie sich – neben Kai Gniffke, Erster Chefredakt­eur ARD-aktuell, und der WDR-Journalist­in Isabel Schayani – ihren Kritikern gestellt. Auf Facebook und live.

Die Aktion hieß „Sag’s mir ins Gesicht“und war für die ARD ein Experiment. Das Ziel: eine bessere Diskussion­skultur. Gleich der erste Kritiker meinte im Video-Chat, sie wirke sehr kühl und belehrend. „Manchmal ist einem nicht zum Lächeln zumute“, antwortete sie. Die Kritiker blieben höflich, Pöbler meldeten sich nicht. Was zu erwarten war. Wer traut sich öffentlich schon derart aus der Deckung? Reschkes Fazit: „Vielleicht bringt das irgendetwa­s“. Vielen Nutzern schien die Dialogbere­itschaft der prominente­n Journalist­en zu gefallen. Dass die ARD auf diese Weise mit Pöblern ins Gespräch kommt – unwahrsche­inlich. (wida)

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Foto: dpa

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