Es war mehr möglich
Es war den Zahlen nach eine großartige Saison für die Basketballer von Ratiopharm Ulm – aber eben keine, die in die Geschichtsbücher eingehen wird. Die 27 Siege am Stück in der Hauptrunde und die Tabellenführung vor den Play-offs sind aller Ehren wert. Doch was in dieser wie in jeder anderen Sportart wirklich zählt, das ist ein Titel. Dem hecheln die Ulmer nun schon seit dem Pokalsieg vor mehr als 20 Jahren vergeblich hinterher. Sie hatten die beste Mannschaft seit vielen Jahren und sie haben nur wenige Spiele verloren. Aber die Niederlagen waren nicht mehr auszubügeln. Die in der Pokal-Qualifikation gegen Ludwigsburg ebenso wenig wie die drei in der Halbfinalserie gegen Oldenburg.
Das mag an den vielen Verletzungen liegen, von denen allerdings spätestens in der Endphase einer langen und zermürbenden Saison so gut wie jede Mannschaft betroffen ist. Das ist aber vermutlich auch ein mentales Problem. Eine zusätzliche Niederlage irgendwann in der Hauptrunde hätte nicht weiter wehgetan. Aber wenn es ultimativ drauf ankam, dann hat die Mannschaft dem Druck nicht standgehalten. Was bleibt, ist das Gefühl, dass diesmal mehr möglich gewesen wäre als ein paar statistische Rekord-Gimmicks.