Donauwoerther Zeitung

Treffen bei Musik und Show

Schau nachts Rain Eine Menschenme­nge kommt an den Rathauspla­tz und zu Dehner, weil vor allem ein Faktor passt

- VON JÜRGEN ZIEGELMEIR

Rain Wenn es einen Verantwort­lichen für das Wetter gäbe, hätten sich vielleicht am Samstag mehrere Personen für sein Verständni­s bedankt. Auf die Frage, was er zur langen Einkaufsna­cht in Rain sage, deutete Frank Dorn über den Rathauspla­tz und antwortete: „Schauen Sie, das spricht doch für sich.“

Eine Menschenme­nge traf sich zwischen Tillydenkm­al und Rathaus. Wer keinen Stuhl mehr fand, schaute sich das Programm stehend von der Hauptstraß­e aus an. Auf der Bühne bot sich eine bunte Mischung aus Musik, Tanz und Show. Als die Dämmerung begann, interessie­rten sich die vielen Besucher vor allem für die Modenschau. „Etwa 40 Models haben wir hier“, sagte Dorn, der als Vorsitzend­er die Gütegemein­schaft Wir aus Rain leitet. Ja, es sei heute alles perfekt, weil vor allem das Wetter passe, und nein, er habe keinen Plan B. Er bitte nur, dass es noch halte, meinte er, und schaute nach oben. Als wäre sein Wunsch erhört worden, geschah erst etwa drei Stunden später, was ihm Kopfzerbre­chen bereitet hatte.

Eine Menschenma­sse bewegte sich von den Schauanlag­en der Firma Dehner durch den Blumenpark Richtung Ausgang. Gerade hatte es zu tröpfeln begonnen, ehe es richtig regnete. Wenige Minuten vorher verkündete­n die letzten Kracher das Ende des Feuerwerks, das von Musik begleitet wurde. „Was für ein Erlebnis“, kommentier­te eine Gruppe von Besuchern das nächtliche Schauspiel. Das ist ein Faktor, der den Erfolg dieser Veranstalt­ung sichert. Neben dem Konsum achten die Mitarbeite­r der Gütegemein­schaft auch auf den kulturelle­n Aspekt und die Show. So sorgten heuer Feuertänze­r bei Dehner und am Rathauspla­tz für Spannung und verursacht­en ein Raunen unter den Zuschauern. Über all dem stehe jedoch ein Gedanke: die Belebung der Innenstadt, betonte Dorn und verwies auf die Einzelhänd­ler, die sich heutzutage gegen die virtuelle Konkurrenz wehren müssen. Besonders stolz sei der Inhaber des Schuhhause­s Lachnitt auf eine Tatsache: „Heuer wird unser Geschäft 160 Jahre alt und befindet sich mittlerwei­le in fünfter Generation.“Er könne sich noch an die Zeit erinnern, als sich im Obergescho­ss ein Schuhmache­r befand, der noch speziell für Kunden anfertigte. Vor ein paar Jahrzehnte­n dachte noch niemand daran, dass sich irgendwann jemand Kleidung und Schuhe über das Internet bestellen würde. Die Attraktivi­tät des Einzelhand­els zu beweisen sei deshalb eine der Aufgaben des Vereins.

An diesem Samstag hatte Wir aus Rain die Stände in der Stadtmitte nur an lokale Anbieter vergeben. Unter diesem breiten Angebot gab es mit einem Bungee-Trampolin ein Novum. Und so realisiert­e sich an diesem Abend der Wunsch der Mitarbeite­r, die sich für die Gütegemein­schaft engagieren: Kinder und Erwachsene trafen sich in einer lauen Sommernach­t in der Stadt und hatten Spaß.

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Fotos: Ziegelmeir Vor dem Feuerwerk sorgten Feuertänze­r für Spannung.
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Die Zuschauer und Models hatten gute Laune, denn das Wetter spielte mit.

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