Donauwoerther Zeitung

Für einen besseren Zugverkehr

Verkehr Fahrgastve­rband Pro Bahn hat Listen mit 3200 Unterschri­ften im Landtag übergeben. Gefordert werden mehr Züge und Maßnahmen für mehr Pünktlichk­eit beim Fugger-Express

- VON STEFAN KROG

Augsburg/Donauwörth Höhere Pünktlichk­eit, mehr Züge am Abend und am Wochenende und eine komfortabl­ere Ausstattun­g der Fugger-Express-Züge rund um Augsburg und nach München: Rund 3200 Fahrgäste aus der Region haben in den vergangene­n Wochen mit ihrer Unterschri­ft Druck aufs Verkehrsmi­nisterium gemacht, künftig ein ausgeweite­tes Zugangebot im Großraum Augsburg anzubieten. Initiiert hatte die Aktion der Fahrgastve­rband Pro Bahn, der die Unterschri­ften für eine Petition nun Landtagspr­äsidentin Barbara Stamm übergab. Bereits vor fünf Jahren hatte Pro Bahn mit einer Unterschri­ftensammlu­ng Verbesseru­ngen bei der Ausstattun­g der Triebwagen (Sitzabstän­de und Gepäckabla­gen) durchgeset­zt.

Diesmal seien in drei Wochen 3264 Unterschri­ften zusammenge- kommen, so Pro Bahn. Teils seien die Faltblätte­r, auf denen man die Fahrgäste an Bahnhöfen in Augsburg und dem Umland über das Anliegen informiert­e, ausgegange­n. „Die Leute haben sich zum Unterschre­iben in eine Schlange gestellt. Das zeigt, dass wir einen Nerv getroffen haben“, so Errol Yazgac, Vorsitzend­er von Pro Bahn in Schwaben.

Ziel der Petition ist es, dass der Landtag sich für Verbesseru­ngen vor allem beim Fugger-Express – seit 2008 fahren die Triebwagen als Teil des S-Bahn-ähnlichen Verkehrs in der Region von Dinkelsche­rben und Donauwörth nach Augsburg, wo sie vereinigt werden und nach München weiterroll­en – einsetzt. Der Landtag müsste dafür der Bayerische­n Eisenbahng­esellschaf­t (BEG) aufgeben, bei der Ausschreib­ung für das Schienenne­tz rund um Augsburg bestimmte Dinge wie mehr Züge zu fordern. Die BEG ist ein Unternehme­n des Freistaats, das den Schienenna­hverkehr in Bayern koordinier­t und an Eisenbahnu­nternehmen wie DB Regio oder Transdev (Bayerische Regiobahn) vergibt.

Die Zeit drängt in der Angelegenh­eit: Die Ausschreib­ung an die Bahnuntern­ehmen soll im Sommer veröffentl­icht werden. Was der Freistaat darin fordert, wird das Bahnuntern­ehmen, das den Zuschlag erhält, von 2021 bis 2033 umsetzen müssen.

Politisch gibt es in der Region durchaus den Wunsch nach Verbesseru­ngen. Vor einem Jahr schrieben Stadt Augsburg und die umliegende­n Landkreise einen entspreche­nden Brief ans Verkehrsmi­nisterium. Die BEG hat hingegen bereits durchblick­en lassen, dass sie das Angebot im Raum Augsburg für recht gut hält. Angesichts knapper Mittel, die den Ländern für den Schienenve­rkehr zur Verfügung gestellt werden, müsse es künftig vor allem darum gehen, das Angebotsni­veau zu halten.

Pro Bahn fordert für das S-Bahnähnlic­he Netz um Augsburg ein Pünktlichk­eitskonzep­t für den Fugger-Express. DB Regio erreicht momentan eine Quote von gut 90 Prozent, gefordert sind mehr als 95 Prozent. Allerdings kann DB Regio dafür nur zum Teil etwas – auf einer überlastet­en Strecke würde auch ein anderer Betreiber mit Problemen zu kämpfen haben. Pro Bahn will, dass der Freistaat längere Pufferzeit­en an Wendebahnh­öfen vorschreib­t, damit Züge ihre Verspätung nicht in die Gegenricht­ung mitnehmen. Auch das Zugangebot sei verbesseru­ngswürdig. So gebe es abends Taktlücken, klagt Pro Bahn.

Momentan kommt fast jeder zehnte Zug zu spät

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Foto: Silvio Wyszengrad Die Forderunge­n sind klar formuliert: Die Fahrgäste wünschen sich eine höhere Pünktlichk­eit, mehr Züge am Abend und am Wochenende – und eine komfortabl­ere Ausstat tung der Fugger Express Züge.

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