Für einen besseren Zugverkehr
Verkehr Fahrgastverband Pro Bahn hat Listen mit 3200 Unterschriften im Landtag übergeben. Gefordert werden mehr Züge und Maßnahmen für mehr Pünktlichkeit beim Fugger-Express
Augsburg/Donauwörth Höhere Pünktlichkeit, mehr Züge am Abend und am Wochenende und eine komfortablere Ausstattung der Fugger-Express-Züge rund um Augsburg und nach München: Rund 3200 Fahrgäste aus der Region haben in den vergangenen Wochen mit ihrer Unterschrift Druck aufs Verkehrsministerium gemacht, künftig ein ausgeweitetes Zugangebot im Großraum Augsburg anzubieten. Initiiert hatte die Aktion der Fahrgastverband Pro Bahn, der die Unterschriften für eine Petition nun Landtagspräsidentin Barbara Stamm übergab. Bereits vor fünf Jahren hatte Pro Bahn mit einer Unterschriftensammlung Verbesserungen bei der Ausstattung der Triebwagen (Sitzabstände und Gepäckablagen) durchgesetzt.
Diesmal seien in drei Wochen 3264 Unterschriften zusammenge- kommen, so Pro Bahn. Teils seien die Faltblätter, auf denen man die Fahrgäste an Bahnhöfen in Augsburg und dem Umland über das Anliegen informierte, ausgegangen. „Die Leute haben sich zum Unterschreiben in eine Schlange gestellt. Das zeigt, dass wir einen Nerv getroffen haben“, so Errol Yazgac, Vorsitzender von Pro Bahn in Schwaben.
Ziel der Petition ist es, dass der Landtag sich für Verbesserungen vor allem beim Fugger-Express – seit 2008 fahren die Triebwagen als Teil des S-Bahn-ähnlichen Verkehrs in der Region von Dinkelscherben und Donauwörth nach Augsburg, wo sie vereinigt werden und nach München weiterrollen – einsetzt. Der Landtag müsste dafür der Bayerischen Eisenbahngesellschaft (BEG) aufgeben, bei der Ausschreibung für das Schienennetz rund um Augsburg bestimmte Dinge wie mehr Züge zu fordern. Die BEG ist ein Unternehmen des Freistaats, das den Schienennahverkehr in Bayern koordiniert und an Eisenbahnunternehmen wie DB Regio oder Transdev (Bayerische Regiobahn) vergibt.
Die Zeit drängt in der Angelegenheit: Die Ausschreibung an die Bahnunternehmen soll im Sommer veröffentlicht werden. Was der Freistaat darin fordert, wird das Bahnunternehmen, das den Zuschlag erhält, von 2021 bis 2033 umsetzen müssen.
Politisch gibt es in der Region durchaus den Wunsch nach Verbesserungen. Vor einem Jahr schrieben Stadt Augsburg und die umliegenden Landkreise einen entsprechenden Brief ans Verkehrsministerium. Die BEG hat hingegen bereits durchblicken lassen, dass sie das Angebot im Raum Augsburg für recht gut hält. Angesichts knapper Mittel, die den Ländern für den Schienenverkehr zur Verfügung gestellt werden, müsse es künftig vor allem darum gehen, das Angebotsniveau zu halten.
Pro Bahn fordert für das S-Bahnähnliche Netz um Augsburg ein Pünktlichkeitskonzept für den Fugger-Express. DB Regio erreicht momentan eine Quote von gut 90 Prozent, gefordert sind mehr als 95 Prozent. Allerdings kann DB Regio dafür nur zum Teil etwas – auf einer überlasteten Strecke würde auch ein anderer Betreiber mit Problemen zu kämpfen haben. Pro Bahn will, dass der Freistaat längere Pufferzeiten an Wendebahnhöfen vorschreibt, damit Züge ihre Verspätung nicht in die Gegenrichtung mitnehmen. Auch das Zugangebot sei verbesserungswürdig. So gebe es abends Taktlücken, klagt Pro Bahn.
Momentan kommt fast jeder zehnte Zug zu spät