Donauwoerther Zeitung

Burgheim setzt auf Solarstrom

Gemeindera­t Die Firma Anumar baut einen Solarpark an der Bahnunterf­ührung nach Straß. Die Anlage versorgt 200 Haushalte

- VON PETER MAIER

Burgheim Mit einem positiven wie auch einstimmig­en Grundsatzb­eschluss zu einem weiteren Solarpark unterstric­h der Burgheimer Gemeindera­t seine Einstellun­g pro regenerati­ve Energien. Durch die Module entlang der Bahnlinie im Westen in Richtung Staudheim, zwei Windräder in Wengen und eines in Dezenacker, ist Burgheim ohnehin schon eine Hochburg hinsichtli­ch erneuerbar­er Energien.

Andreas Klier, Finanzgesc­häftsführe­r der Ingolstädt­er Anumar GmbH, stellte dem Gemeindera­t das geplante Projekt „Solarpark Burgheim II“vor. Ein Referenzpr­ojekt des Ingolstädt­er Unternehme­ns ist der Solarpark im Neuburger Ochsengrün­dlweg. Dort wird Strom direkt in das Betonwerk Wittmann geliefert. Auch Klier outete sich als Gegner von Monsterstr­omtrassen und plädierte für die Energieerz­eugung vor Ort. Die Frage, ob dies auf einer Freifläche energetisc­h und sinnvoll sei, beantworte­te Klier mit einem klaren „Ja“. Ein Hektar Energiemai­s liefere Strom, mit dem ein Auto 21000 Kilometer fahren könne. Ein Solarenerg­iefeld gleicher Größe liefere den Strom für mehr als drei Millionen Kilometer. Die neue 750 kW-Anlage soll zwischen Burgheim und Straß gleich nach der Bahnunterf­ührung zwischen der alten B 16 und der Bahnlinie im Anschluss an die Plantage einer Ortlfinger Baumschule umgesetzt werden, 600 Tonnen Kohlendiox­id werden eingespart. Das neue Solarfeld sei ein „Win-win-Projekt“, warb Klier. Auf die gesamte Laufzeit nimmt die Gemeinde rund 35 000 Euro Gewerbeste­uer ein. Anumar arbeitet mit Firmen vor Ort zusammen. Bürgerbete­iligung ist über eine Energiegen­ossenschaf­t schon ab 500 Euro möglich, die Einspeisev­ergütung beträgt durchschni­ttlich rund 8,5 Cent pro Kilowattst­unde, wobei die prognostiz­ierte Rendite zwischen 3,5 und fünf Prozent liegen sollte. 200 Haushalte könnte der Solarpark mit Strom versorgen.

Die Laufzeit der asiatische­n Module, die mit deutschen Maschinen produziert werden, kalkuliert Anumar mit 30 Jahren, wobei durchaus auch 50 Jahre möglich seien. Die Module machen laut Andreas Klier lediglich 30 bis 40 Prozent der Investitio­nssumme aus. Von der Bebauung aus sei der Park nicht einsehbar, er liegt rund 100 Meter von der Straße entfernt. Die Umzäunung bietet Bodenfreih­eit für das Niederwild.

Auf die Frage, wie ein Standort eines Anumar-Solarparks zustande komme, bestätigte Klier, dass das Unternehme­n sowohl danach suche, aber auch Grundstück­e angeboten bekomme. Die Bundesregi­erung bereitet derzeit ein Gesetz vor, wonach in einer Gemeinde zwei Jahre lang kein weiterer Solarpark gebaut werden darf.

Bürgermeis­ter Michael Böhm (CSU) betonte, dass er nicht Gefahr laufen wolle, etwas zu boykottier­en, was Energie betrifft. Die Marktgemei­nde habe privaten Häuselbaue­rn Solardäche­r selbst in Kirchennäh­e genehmigt, plane in den Neubaugebi­eten eine Nahwärmeve­rsorgung und sei auf dem Weg zur Energieaut­arkie.

Mit der einstimmig­en Zustimmung als Grundsatzb­eschluss setzte der Gemeindera­t ein klares Signal für die Zukunft einer Energiever­sorgung vor Ort.

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Foto: Widemann Schon bald soll in Burgheim neben der alten Bundesstra­ße 16 aus Sonne Strom produ ziert werden.

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