Da ist es schon wieder ...
Jeder kennt es, jeder hat von ihm schon gehört und viele Menschen zermartern sich schon jetzt deswegen das Gehirn. Es ist gefürchtet und weit verbreitet: das Sommerloch.
Neue Studien zeigen, es soll heuer noch größer und dunkler werden, als die Jahre zuvor. Eine regelrechte Sommerloch-Hysterie ist deshalb schon ausgebrochen. Deswegen notieren sich Journalisten jeden noch so kleinen Einfall sofort auf einem Zettel, immer griffbereit, egal wo: im Supermarkt, beim Gärtnern, Schuhebinden oder abends im Restaurant. Einige gehen aus Sorge vor dem berüchtigten Loch sogar so weit, dass sie Zettel und Stift mit unter die Dusche nehmen.
Einige riskieren ein Bußgeld, wenn sie ihre Ideen während der Autofahrt auf ein Blatt Papier kritzeln. Neulich sei ein Kollege sogar dabei erwischt worden, wie er einen Aufruf auf Facebook startete mit der Überschrift: „Brauche dringend Hilfe – das Sommerloch naht.“Dabei sind Journalisten nicht die einzige Berufsgruppe, die von dem düsteren Themeneinbruch betroffen sind.
Politiker beispielsweise nehmen sich in dieser Phase extra frei – das heißt bei ihnen dann nur anders. Aus Angst vor wenig interessanten Themen und wütenden Bürgern, die in den Ferien endlich Zeit haben, sich intensiv mit der Kommunalpolitik zu beschäftigen, versuchen sie, das dunkle Etwas zu umgehen: Aus dem Sommerloch wird dann einfach kurzerhand die Sommerpause.
Die allerdings in diesem Jahr kleiner ausfallen dürfte als üblich. Der Wahlkampf für die Bundestagswahl steht an. Das gilt auch für die Region. Und da dürfte es mitunter hitzig zugehen. Nicht nur mit Blick auf sommerliche Temperaturen.