Klänge voller Emotionen
Konzert Das Polizeiorchester schenkte den Zuhörern im Münster ein großes musikalisches Erlebnis
Donauwörth „Klang-Emotionen“– mit diesen Worten wurde die Veranstaltung im Programmheft angekündigt und in der Tat bekam das Publikum an diesem Tag „KlangEmotionen“zu hören. Das abwechslungsreiche Repertoire an Kompositionen und das Können der Interpreten, getragen von der wunderbaren Akustik im Donauwörther Liebfrauenmünster, machten das Benefizkonzert zu einem beeindruckenden Erlebnis. Das Polizeiorchester Bayern, mit Sitz in München, wurde 1951 von ursprünglich 30 Polizisten gegründet und verstärkte sich im Laufe der Jahre auf 45 Berufsmusiker. Sie stellen sich in den Dienst der guten Sache und treten bis zu 60 Mal im Jahr für soziale und karitative Zwecke auf.
Unmittelbar nach den einleitenden Begrüßungsworten von Oberbürgermeister Armin Neudert, der einen Dankesbrief von Schwester Christina aus Shkodra verlas, und den Worten von Stadtpfarrer Robert Neuner – „Gott hat den Men- schen etwas Besonderes gegeben: die Musik!“– erklangen unterschiedlichste Melodien in den alten Gemäuern der Kirche: dramatische venezianische Klänge – „Echos von San Marco“von Johan de Meji. Klangvoll und imposant von den Bläsern intoniert, wurden die zahlreich erschienen Zuhörer in die Zeit der italienischen Renaissance versetzt. Hervorragend ergänzte das Glockenspiel die Blasinstrumente, sodass sich der Gesamtklang bis zum Gänsehauteffekt steigerte.
Thomas Schechinger, Bass-Klarinettist und der Moderator des Abends erklärte das nächste Stück: „Peace“von John Golland, geschrieben nach dem Tod eines Kindes der Familie. Der 26-jährige Memminger Solist Tobias Epp spielte auf seinem Euphonium, ein tiefes Blechblasinstrument, das zur Familie der Bügelhörner gehört wie auch die Tuba oder auch das Tenorhorn. Bereits mit neun Jahren hatte Epp begonnen, es zu erlernen. Seine Begeisterung für dieses außergewöhnliche Instrument war dem jungen Musiker deutlich anzumerken und so verzauberte er seine Zuhörer sehr gefühlvoll mit diesem melancholischen Lied.
Schon jetzt gab es tosenden Applaus vom begeisterten Publikum. Schechinger leitete gekonnt zum nächsten Titel „Sankt Michael der Erzengel“über, indem er auf den Erzengel Michael an der Orgel des Münsters deutete. In der Komposition von Ottorino Respighi geht es um den Kampf gegen das Böse. Wie ein Wirbelwind der Beginn, dramatisch und laut, manchmal hektisch und durcheinander, dann wieder ergreifend.
Professor Johann Mösenbichler, Universitätsdozent an der Anton Bruckner-Privatuniversität in Linz und langjähriger Chefdirigent des Orchesters, führte die Musiker schwungvoll und voller Elan zu beeindruckender Leistung. Auch die nächsten zwei Stücke „Alleluia! Laudamus Te“von Alfred Reed und „Lied ohne Worte“von Rolf Rudin entführten in unterschiedliche Zeitepochen und in ferne Länder. Beim letzten angekündigten Lied des Abends „Symphonie Funèbre et Triomphale op. 15, 3. Apothéose“von Hector Berlioz – zweifellos der Höhepunkt des Abends – konnte der Zuhörer sehr gut die Französische Revolution heraushören. Am Ende gab es Beifall im Stehen vom Publikum und strahlende Gesichter bei Musikern und Dirigent, Dankesworte von Thomas Scheurer, Kassierer des Vereins „Freunde und Förderer des Klosters Spirituelle Weggemeinschaft“. Gerade in der heutigen Zeit stehe das Orchester als wichtiges Bindeglied zwischen Bürger und Polizei, betonte Mösenbichler in seinem Dank an das Publikum.
Die Bitte nach einer Zugabe rundete den sehr gelungenen Abend ab. Dirigent und Orchester ließen sich nicht zweimal bitten. Und so waren zum Abschluss sogar die Zuhörer eingebunden: Professor Mösenbichler forderte das Publikum zum Mitsingen des Liedes „Großer Gott wir loben Dich“auf. Ein imposanter Abschluss eines gelungenen Abends!