Von der Hängematte bis zum Pool
E Commerce 2013 zieht Garten-und-Freizeit.de nach Genderkingen. Seitdem wächst das Internetgeschäft mit Gartenmöbeln. Was kommt jetzt?
Genderkingen 2013 war für Jürgen Schuster ein Jahr der Heimkehr. Der Unternehmer stammt aus Holzheim, wohnt in Rain. Mit dem Umzug seines Online-Handels Gartenund-Freizeit.de von Meitingen nach Genderkingen rückte sein Arbeitsplatz wieder näher ans Privatleben.
Aber auch aus betrieblicher Sicht hat sich der Umzug an den Ortsanfang der Lechgemeinde gelohnt. „Es war ein entscheidender Schritt, denn logistisch war so ein besseres Wachstum möglich“, sagt der 39-Jährige, dessen Vater Hans Schuster 1988 mit dem Handel von Spielwaren begann und den HS Fachmarkt gründete. Der Umsatz habe sich seit dem Umzug verdoppelt, 2017 peile man die Marke von 100 000 Kunden an.
Auf fast 15 000 Quadratmetern werden mittlerweile rund 12 000 Artikel gelagert, die online verkauft werden: von Gartenmöbeln aller Art über Sonnenschirme, Liegen, Pools, Hängematten bis zum Grill. „Bei uns gibt es alles, was man zum Entspannen im Garten braucht“, fasst Schuster zusammen. Wer sich die Ware vorher real anschauen möchte, kann das in der Verkaufsausstellung. Die Preise sind aber nur im Schnäppchenmarkt reduziert, dort gibt es Retourware.
Seine Zielgruppe will hochwertige und damit auch mittel- bis hochpreisige Ware. „Und die Kunden schätzen es, die sperrigen Sachen nicht selbst transportieren zu müssen.“Also wird geklickt, bestellt, versandt. Knapp 40 Mitarbeiter sorgen in der Logistik für die Abwicklung. Insgesamt sind bei Garten-und Freizeit.de 80 Festangestellte beschäftigt, darunter zehn Auszubildende. „Es ist für uns eher schwierig, passendes Personal zu finden“, sagt Schuster, der ab 2018 auf den Ausbildungsberuf „Kaufmann für E-Commerce“hofft. Dabei bietet er den Mitarbeitern sogar ein unternehmenseigenes Fitnessstudio, die Möglichkeit für Homeoffice und viel Eigenverantwortung in wechselnden Projektteams.
400 Container mit Ware importiert der Händler pro Jahr aus China, Vietnam, Indonesien und Europa. Ab Januar fahren die Laster von den Häfen aus dem Norden Richtung Genderkingen, wo man sich „ab dem ersten warmen Märzwochenende“auf den Versand einstellt. In der Hochphase gehen pro Tag Waren in einem Volumen von etwa 15 Lkw-Auflegern an die Kunden raus. „Die Verkehrsanbindung ist gut, das war für uns ein wichtiges Kriterium bei der Standortwahl“, sagt Schuster.
Besonders gut kommt bei den Kunden die Eigenmarke Outliv an, die Schuster weiter ausbauen möchte. Er könnte sich durchaus vorstellen, weiter in der Möbelbranche zu wachsen und Modelle fürs Haus anzubieten. Außerdem möchte er seinen Online-Shop internationaler aufstellen. „Wir wollen vernünftig weiterwachsen“, fasst es der dreifache Familienvater zusammen.