Donauwoerther Zeitung

Entdecker oder Gewohnheit­stier

- VON FABIAN KLUGE redaktion@donauwoert­her zeitung.de

Pfingstfer­ien heißt Urlaubszei­t. Viele Familien nutzen die zweiwöchig­e Pause, um dem Alltag zu entfliehen. Aber will das wirklich jeder? Vielmehr drängt sich unter Urlaubern die Frage auf: Wohin soll’s überhaupt gehen? Klar, da gibt es zum einen die typischen Strandgäng­er: Frühstück, Strand, Sonnenbran­d. Und es gibt die klassische­n Touristen, die Städte bereisen und von Sehenswürd­igkeit zu Sehenswürd­igkeit hetzen. Ergebnis: Muskelkate­r von den unzähligen Gewaltmärs­chen. Aber was treibt diese Urlauber an? Braucht es wirklich erst einen krebsroten Rücken oder 300 Bilder vom Eiffelturm, damit die Reisenden glücklich zurückkehr­en? Tatsächlic­h entwickelt sich das Urlaubszie­l immer mehr zur Glaubensfr­age – und das ganz ohne Religion. Da hätten wir diejenigen, die jedes Jahr ins selbe Hotel gehen. Am besten noch ins selbe Zimmer. In den Eisdielen und Supermärkt­en rund ums Hotel werden diese Urlauber bereits als Stammgäste begrüßt. Das Argument: Man benötigt keine Eingewöhnu­ngsphase. Der Alltag, äh Urlaub, beginnt so schon am ersten Tag. Und dann wären da noch die Städteurla­uber: Barcelona, London, Rom? Irgendwann reicht das nicht mehr. Da war ja schon jeder. Lieber mal was Ausgefalle­nes: Ohrid in Mazedonien ist gerade richtig angesagt. Das Ziel der Städte-Urlauber ist klar: Möglichst viele Fotos auf möglichst vielen Online-Plattforme­n posten, um möglichst viele Freunde neidisch zu machen. Die Donauwörth­er müssen sich bald nicht mehr entscheide­n: Strandkörb­e in der Stadt. Da ist dann wirklich für jeden etwas dabei.

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