Entdecker oder Gewohnheitstier
Pfingstferien heißt Urlaubszeit. Viele Familien nutzen die zweiwöchige Pause, um dem Alltag zu entfliehen. Aber will das wirklich jeder? Vielmehr drängt sich unter Urlaubern die Frage auf: Wohin soll’s überhaupt gehen? Klar, da gibt es zum einen die typischen Strandgänger: Frühstück, Strand, Sonnenbrand. Und es gibt die klassischen Touristen, die Städte bereisen und von Sehenswürdigkeit zu Sehenswürdigkeit hetzen. Ergebnis: Muskelkater von den unzähligen Gewaltmärschen. Aber was treibt diese Urlauber an? Braucht es wirklich erst einen krebsroten Rücken oder 300 Bilder vom Eiffelturm, damit die Reisenden glücklich zurückkehren? Tatsächlich entwickelt sich das Urlaubsziel immer mehr zur Glaubensfrage – und das ganz ohne Religion. Da hätten wir diejenigen, die jedes Jahr ins selbe Hotel gehen. Am besten noch ins selbe Zimmer. In den Eisdielen und Supermärkten rund ums Hotel werden diese Urlauber bereits als Stammgäste begrüßt. Das Argument: Man benötigt keine Eingewöhnungsphase. Der Alltag, äh Urlaub, beginnt so schon am ersten Tag. Und dann wären da noch die Städteurlauber: Barcelona, London, Rom? Irgendwann reicht das nicht mehr. Da war ja schon jeder. Lieber mal was Ausgefallenes: Ohrid in Mazedonien ist gerade richtig angesagt. Das Ziel der Städte-Urlauber ist klar: Möglichst viele Fotos auf möglichst vielen Online-Plattformen posten, um möglichst viele Freunde neidisch zu machen. Die Donauwörther müssen sich bald nicht mehr entscheiden: Strandkörbe in der Stadt. Da ist dann wirklich für jeden etwas dabei.