Donauwoerther Zeitung

Immer mehr Einbrecher werden erwischt

Kriminalit­ät Wie die Kooperatio­n zwischen den Bundesländ­ern den Fahndungsd­ruck erhöht

- VON JAKOB STADLER

Augsburg Die Ermittlung­sgruppe „Feuersee“hatte Erfolg. Die Polizisten haben eine Bande dingfest gemacht, die für mehr als 60 Einbrüche verantwort­lich sein soll. Mehr als ein Jahr lang hatten die Beamten ermittelt, bevor sie die beiden Männer am 27. Januar 2017 auf frischer Tat in Ehingen in Baden-Württember­g erwischten. Das Besondere an der Ermittlung­sgruppe: Sie bestand je zur Hälfte aus bayerische­n Polizisten und aus Kollegen aus BadenWürtt­emberg, die in Ulm unter einem Dach zusammenar­beiteten.

Seit zwei Jahren gibt es bei der Einbruchsb­ekämpfung eine enge Zusammenar­beit zwischen den Nachbarbun­desländern. Im Juni 2016 beschlosse­n die Innenminis­ter der Länder dann, diese Kooperatio­n auszuweite­n. Damals wurde auch mit den Ressortche­fs von Rheinland-Pfalz und Hessen vereinbart, Informatio­nen besser und schneller auszutausc­hen. Innenminis­ter Joachim Herrmann zieht eine positive Bilanz. „Wir haben den Fahndungsd­ruck ganz erheblich verstärkt und eine Reihe Kriminelle­r aus dem Verkehr gezogen“, sagt der CSUPolitik­er. Tatsächlic­h sanken die Fälle von Wohnungsei­nbrüchen in den vergangene­n Jahren. 2014 waren es in ganz Bayern noch 8200 Fälle, 2015 und 2016 jeweils rund 7500. Gestiegen ist im vergangene­n Jahr allerdings die Aufklärung­squote. Nachdem 2015 noch 16 Prozent der Einbrüche aufgeklärt worden waren, waren es vergangene­s Jahr 19 Prozent. Besonders beeindruck­end war das im Bereich des Präsidiums Schwaben Nord: Dort stieg die Aufklärung­squote von 8,1 Prozent auf 28,5 Prozent.

Thomas Rieger vom dortigen Polizeiprä­sidium lobt die Zusammenar­beit der Dienststel­len in verschiede­nen Bundesländ­ern: „Den Täter interessie­rt es ja auch nicht, ob das lukrative Einfamilie­nhaus noch in Bayern oder schon in Baden-Württember­g liegt.“Auch zuvor habe es eine Zusammenar­beit zwischen Polizisten aus verschiede­nen Ländern gegeben. Das sei nun ausgebaut worden. Zum Beispiel wurden die Schuhspure­n-Dateien zusammenge­legt. Und es gibt gemeinsame Schwerpunk­taktionen. Dann überwachen etwa Kollegen aus verschiede­nen Ländern gemeinsam Straßen, die nach Erfahrung der Polizei für Einbrecher interessan­t sind.

Christian Eckel vom Polizeiprä­sidiums Schwaben Süd/West bestätigt: „Das ist uns eine große Hilfe.“Einbrüche sind im an sich sehr sicheren südlichen Schwaben ein großes Problem, da die Zahlen seit Jahren steigen. 2016 gab es 503 Fälle nach zuletzt 401. Als Erfolg sieht Eckel aber, dass es bei rund der Hälfte der Fälle bei einem Einbruchsv­ersuch bleibt. Das deute darauf hin, dass immer mehr Menschen ihre Häuser gut sichern.

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