Donauwoerther Zeitung

Schlimmer als Nixon

- VON THOMAS SPANG redaktion@augsburger allgemeine.de

Nicht nur Frauen haben Grund zu fürchten, allein mit Donald Trump in einem Raum zu sein. Das wurde im Wahlkampf ausgiebig thematisie­rt. Auch mächtige Männer haben einen Grund: Das dokumentie­rte auf beklemmend­e Weise die Anhörung James Comeys vor dem Geheimdien­ste-Ausschuss des US-Senats. Spannender als in einem Politik-Thriller beschrieb der ehemalige FBI-Chef, was der USPräsiden­t anstellte, um ihn gefügig zu machen. Und hielt ihm nichts weniger als „Lügen“vor.

Weil Comey nicht spurte und den Präsidente­n nicht von dem Verdacht einer Zusammenar­beit mit Russland weißwusch, verlor er seinen Job. Das bestätigte Trump dummerweis­e selber in einem Tweet nach dem Rauswurf. Comey legte akribisch dar, wie der Präsident von Anfang an sein Amt missbrauch­te, um die Aufklärung der russischen Einmischun­g in die Präsidents­chaftswahl zu behindern. Mit seinen Aussagen lieferte Comey nun die Blaupause für Ermittler und Staatsanwä­lte, juristisch gegen Trump vorzugehen. Richard Nixon stürzte einst in der WatergateA­ffäre über weniger als das.

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