Wird die Feldlerche zum Problem?
Industriegebiet Naturschutzbehörde hat Bedenken, dass Arten leiden
Monheim Einen Schritt weiter ist das vorgesehene neue Monheimer Industriegebiet „Südlich der Wemdinger Straße“. In der jüngsten Stadtratssitzung wurden die Stellungnahmen der Träger öffentlicher Belange behandelt. Planer Joost Godts kämpfte sich mit den Gremiumsmitgliedern 90 Minuten lang durch die bürokratische Aufgabe.
„Erstaunlich wenig Einwände“seien eingegangen, verkündete Godts bereits vorab. Besonders wichtig war aus seiner Sicht, dass sich weder der Bund Naturschutz noch der Landesbund für Vogelschutz zu Wort gemeldet hätten. Die meisten Stellungnahmen waren aus Sicht von Godts ziemlich unproblematisch, trotzdem mussten sie entsprechend behandelt und die passenden Antworten abgesegnet werden. Die Regierung von Schwaben äußerte in ihrem Schreiben den klaren Hinweis, dass es bei einem reinen Industriegebiet bleiben soll und somit kein Einzelhandel vorgesehen ist.
Etwas Kopfzerbrechen bereitete Godts die erst wenige Tage vorher eingetroffene Antwort der Unteren Naturschutzbehörde des Landratsamtes. Darin wird hingewiesen, dass im vorgesehenen Bereich für das Industriegebiet die Feldlerche sowie Amphibien vorkommen könnten. Nach dem Scopingtermin im März – zu diesem waren die Träger öffentlicher Belange ins Rathaus eingeladen – sei diese artenschutzrechtliche Prüfung kein Thema gewesen. Nun werde sie ziemlich kurzfristig gefordert, zeigte sich Godts verwundet.
„Wenn wir dem einfach zustimmen, kann erst in einem Jahr gebaut werden“, machte der Planer klar. Godts empfahl, für die Suche nach möglichen Feldlerchen nur noch die ab jetzt verfügbare Zeit anzubieten. Für Amphibien habe man bereits passende Vorschläge wie ein Ausweichhabitat gemacht, die direkt im ersten Bauabschnitt umgesetzt werden sollen.
Die Ratsmitglieder stimmten abschließend sämtlichen Vorschlägen von Godts zu. (unf)