Schalke und die Sache mit der Kontinuität
Mit guten Vorsätzen ist das immer so eine Sache. Wer kennt das nicht? An Sylvester nimmt man sich vor, im neuen Jahr mit dem Rauchen aufzuhören und drei Tage später qualmt die Fluppe schon wieder. Der Geist ist willig, aber das Fleisch schwach. Ähnlich verhält es sich beim FC Schalke 04. Jede Saison nimmt sich der Verein vor, Kontinuität in seinen Laden zu bringen. Mit 19 Trainern in den vergangenen 15 Jahren hat das nicht wirklich geklappt. Mit dem neuen Manager Christian Heidel und dessen Wunschtrainer Markus Weinzierl wollten die Königsblauen in eine bessere Zukunft starten. „Ruhe im Verein“forderte Heidel. Ein Jahr später ist es damit wieder vorbei. Fakt ist: Schalke spielte unter Weinzierl eine äußerst schwache Saison. Man könnte die WeinzierlEntlassung verstehen, wenn viel Unruhe von außerhalb in den Verein getragen worden wäre. Doch der „größte Feind“Weinzierls saß mit Heidel im eigenen Klub. Als Heidel nach der Saison sagte: „Ich will, dass die Mannschaft ein klares Konzept zeigt. Das habe ich bisher nicht gesehen“, hat er ihn zum Abschuss freigegeben. Auch als der Trainer von Schalke-Spieler Yevhen Konoplyanka als „Feigling“bezichtigt wurde, fehlte eine klare Rückendeckung von Heidel. Die Chance auf Kontinuität wurde beim FC Schalke erneut verpasst. Aber wenn schon denn schon. Man sollte dort auch Heidel in Frage stellen.
Regensburgs Trainer Heiko Herrlich kann man dagegen nur gratulieren. Nach seinem Aufstieg mit Jahn Regensburg in die 2. Liga wurde er nun vom Bundesligisten Bayer Leverkusen verpflichtet. Fast schon ein Märchen. Im Jahr 2000 wurde bei ihm ein bösartiger Gehirntumor diagnostiziert. Auch diesen Kampf hat er damals gewonnen. Willkommen zurück in der Bundesliga.