Donauwoerther Zeitung

So geht es dem Storchen Nachwuchs

Tiere In Harburg und Donauwörth haben die Jungtiere den Starkregen nicht überlebt. Doch auf dem Turm des Heilig-Kreuz-Klosters ist etwas Ungewöhnli­ches passiert

- VON BARBARA WILD UND JOSEF LUFF

Donauwörth/Harburg Die schlechte Nachricht zuerst: Die fünf Jungstörch­e im Horst auf Kloster HeiligKreu­z und die Küken, die auf dem Schlot des Harburger Märker-Werkes im Nest lagen, haben die kalten Temperatur­en und die Nässe der vergangene­n Wochen nicht überlebt. Wie der Donauwörth­er Storchenbe­treuer Georg Schnizer sagt, konnten die Storchenel­tern ihre Jungen nicht ausreichen­d vor der Witterung schützen. „Die Störche, die sehr früh ihre Eier gelegt haben, hatten dieses Mal wenig Glück“, sagt er.

Überlebt haben allerdings drei Tiere in Mertingen und auch auf dem Tanzhaus in Donauwörth sind aktuell noch drei von fünf Jungtieren lebend im Horst. Sie wurden am vergangene­n Mittwoch beringt. Die Donauwörth­er Feuerwehr unterstütz­te den Beringer dabei mit der Drehleiter. Da Jungstörch­e bis zu vier Wochen nach ihrer Geburt in eine Art Bewegungss­tarre fallen, fiel die Akti- on relativ leicht. Die Tiere ducken sich dann in eine Horstmulde und stellen sich tot, um für den nahenden Feind unattrakti­v zu wirken. Die Altvögel kreisten während der etwa 15-minütigen Aktion über dem Horst und warteten ab, was die Menschen dort mit ihrem Nachwuchs anstellen. Bei dieser Gelegenhei­t wurden die Jungtiere auch gleich gewogen: Sie bringen zwischen 1,5 und 2,5 Kilo auf die Waage.

Für eine Riesenüber­raschung sorgten die Altstörche auf dem Dach des Klosters Heilig Kreuz. Das Weibchen, das heuer im Frühjahr ja schon sechs Eier gelegt hatte, schaffte nun ein Nachgelege mit weiteren vier Eiern. „Das kam in Donauwörth seit 30 Jahren nicht mehr vor“, sagt Georg Schnizer, dem der Blick in den Horst geglückt ist und der die frohe Botschaft entdeckt hat. Falls es also mit der Befruchtun­g geklappt haben sollte, wird es um den 30. Juni nochmals Storchenna­chwuchs in Donauwörth geben.

Auch das Storchenpa­ar in Oettinger zieht derzeit Nachwuchs auf. Dort sind drei junge Weißstörch­e wohlauf und werden rund um die Uhr von ihren Eltern versorgt. Damit die Jungvögel gefahrlos flügge werden können, isolierte ein Stromverso­rger die Niederspan­nungsleitu­ng rund um das Nest mit Kunststoff. Gleichzeit­ig brachte Storchenex­perte Thomas Ziegler (Feuchtwang­en) Fußringe an den Jungstörch­en an und untersucht­e sie auf ihren Gesundheit­szustand.

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Die Jungstörch­e auf dem Donauwörth­er Tanzhaus wurden gewogen und beringt. Wegen ihrer natürliche­n Bewegungss­tarre ging die Aktion leicht über die Bühne.
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Fotos: Schnizer

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