So geht es dem Storchen Nachwuchs
Tiere In Harburg und Donauwörth haben die Jungtiere den Starkregen nicht überlebt. Doch auf dem Turm des Heilig-Kreuz-Klosters ist etwas Ungewöhnliches passiert
Donauwörth/Harburg Die schlechte Nachricht zuerst: Die fünf Jungstörche im Horst auf Kloster HeiligKreuz und die Küken, die auf dem Schlot des Harburger Märker-Werkes im Nest lagen, haben die kalten Temperaturen und die Nässe der vergangenen Wochen nicht überlebt. Wie der Donauwörther Storchenbetreuer Georg Schnizer sagt, konnten die Storcheneltern ihre Jungen nicht ausreichend vor der Witterung schützen. „Die Störche, die sehr früh ihre Eier gelegt haben, hatten dieses Mal wenig Glück“, sagt er.
Überlebt haben allerdings drei Tiere in Mertingen und auch auf dem Tanzhaus in Donauwörth sind aktuell noch drei von fünf Jungtieren lebend im Horst. Sie wurden am vergangenen Mittwoch beringt. Die Donauwörther Feuerwehr unterstützte den Beringer dabei mit der Drehleiter. Da Jungstörche bis zu vier Wochen nach ihrer Geburt in eine Art Bewegungsstarre fallen, fiel die Akti- on relativ leicht. Die Tiere ducken sich dann in eine Horstmulde und stellen sich tot, um für den nahenden Feind unattraktiv zu wirken. Die Altvögel kreisten während der etwa 15-minütigen Aktion über dem Horst und warteten ab, was die Menschen dort mit ihrem Nachwuchs anstellen. Bei dieser Gelegenheit wurden die Jungtiere auch gleich gewogen: Sie bringen zwischen 1,5 und 2,5 Kilo auf die Waage.
Für eine Riesenüberraschung sorgten die Altstörche auf dem Dach des Klosters Heilig Kreuz. Das Weibchen, das heuer im Frühjahr ja schon sechs Eier gelegt hatte, schaffte nun ein Nachgelege mit weiteren vier Eiern. „Das kam in Donauwörth seit 30 Jahren nicht mehr vor“, sagt Georg Schnizer, dem der Blick in den Horst geglückt ist und der die frohe Botschaft entdeckt hat. Falls es also mit der Befruchtung geklappt haben sollte, wird es um den 30. Juni nochmals Storchennachwuchs in Donauwörth geben.
Auch das Storchenpaar in Oettinger zieht derzeit Nachwuchs auf. Dort sind drei junge Weißstörche wohlauf und werden rund um die Uhr von ihren Eltern versorgt. Damit die Jungvögel gefahrlos flügge werden können, isolierte ein Stromversorger die Niederspannungsleitung rund um das Nest mit Kunststoff. Gleichzeitig brachte Storchenexperte Thomas Ziegler (Feuchtwangen) Fußringe an den Jungstörchen an und untersuchte sie auf ihren Gesundheitszustand.