Liebe im Krieg
Tipp des Tages Ein Film über das Schicksal zweier Teenager im Zweiten Weltkrieg
Das Erste, 22.45 Uhr 1943. Sommer in Polen. Zwei Jungen, beide 17 Jahre alt. Romek und Guido. Der eine Pole, der andere Deutscher. Der eine will Lokführer werden, der andere muss als Besatzungspolizist patrouillieren. Beide wollen lieben. Doch es ist Krieg. Das Erste zeigt heute Abend das Schicksal der zwei so ähnlichen Teenager in „Unser letzter Sommer“.
Autor und Regisseur Michal Rogalski erzählt, in einem Familienalbum habe er ein Foto entdeckt mit drei Paaren an einem Fluss. „Daran war erst einmal nichts ungewöhnlich – bis ich entdeckte, dass das Bild im Mai 1943 aufgenommen worden war.“Erinnerungen an die Grausamkeiten verschleierten, dass die Menschen so normal wie möglich durch den Krieg kommen wollten.
So geht es auch den Protagonisten, eindrucksvoll gespielt von Jonas Nay als Guido und Filip Piotrowicz als Romek, der als Heizer auf einer Rangierlok arbeitet. Eines Abends begegnen sie sich – denn sie eint die Liebe zum Jazz. Verbotene Klänge sogenannter entarteter Musik.
Ohne die Sprache des anderen zu beherrschen, scheinen sich Guido und Romek zu verstehen. Sie gehen Risiken ein – auch für den anderen. Das Geschehen ist unaufgeregt inszeniert. Und doch so brutal.
Guido muss einen Heuhaufen in Brand setzen, in dem sich Menschen versteckt haben, muss Leichen verbuddeln. Romek lernt unterdessen auf der Flucht das verletzte jüdische Mädchen Bunia kennen. Doch die zwei geraten in die Fänge russischer Partisanen. Während sich für einen der beiden das Blatt zumindest in einer Hinsicht wendet, meint es das Schicksal mit dem anderen alles andere als gut.