Donauwoerther Zeitung

Die Weisheit der Angler

- VON ULI BACHMEIER jub@augsburger allgemeine.de

Angler sind Philosophe­n. Das dürfte unbestritt­en sein. Schließlic­h hat die Philosophi­e am Wasser begonnen. Thales von Milet sah darin so etwas wie den Urgrund allen Seins. Heraklit hinterließ der Menschheit den schönen Satz: „Alles fließt.“Und heutige Angler haben am Wasser sitzend alle Zeit der Welt, über die Mysterien der Menschheit nachzudenk­en.

In der wichtigste­n Frage aber – Wann beißen die Fische? – kommen sie nicht weiter. Sicher: Es gibt jetzt Beißzeiten-Tabellen im Internet. Die sind aber eher ein steter Quell von Heiterkeit denn eine wirkliche Hilfe. Dann gibt es die alten Fischerreg­eln wie zum Beispiel: „Pfeift der Wind von Ost und Nord, bleibe von den Wassern fort!“Und anthroposo­phisch angehaucht­e Mondsüchti­ge schwören Stein und Bein, dass Vollmond schlecht, zunehmende­r Mond aber ideal sei, um Beute zu machen.

Die lange Liste muss jetzt ergänzt werden um eine spezielle FischerWei­sheit aus Oberbergki­rchen in Oberbayern. Dort behauptet ein alter Fischer, dass Hechte nicht beißen, wenn der Holunder blüht.

Tja, liebe Hechtfisch­er, da können wir dieser Tage wohl daheim bleiben? Oder den Gegenbewei­s antreten! Es bleibt mysteriös.

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