Die Weisheit der Angler
Angler sind Philosophen. Das dürfte unbestritten sein. Schließlich hat die Philosophie am Wasser begonnen. Thales von Milet sah darin so etwas wie den Urgrund allen Seins. Heraklit hinterließ der Menschheit den schönen Satz: „Alles fließt.“Und heutige Angler haben am Wasser sitzend alle Zeit der Welt, über die Mysterien der Menschheit nachzudenken.
In der wichtigsten Frage aber – Wann beißen die Fische? – kommen sie nicht weiter. Sicher: Es gibt jetzt Beißzeiten-Tabellen im Internet. Die sind aber eher ein steter Quell von Heiterkeit denn eine wirkliche Hilfe. Dann gibt es die alten Fischerregeln wie zum Beispiel: „Pfeift der Wind von Ost und Nord, bleibe von den Wassern fort!“Und anthroposophisch angehauchte Mondsüchtige schwören Stein und Bein, dass Vollmond schlecht, zunehmender Mond aber ideal sei, um Beute zu machen.
Die lange Liste muss jetzt ergänzt werden um eine spezielle FischerWeisheit aus Oberbergkirchen in Oberbayern. Dort behauptet ein alter Fischer, dass Hechte nicht beißen, wenn der Holunder blüht.
Tja, liebe Hechtfischer, da können wir dieser Tage wohl daheim bleiben? Oder den Gegenbeweis antreten! Es bleibt mysteriös.