Lernen von anderen Gemeinden
Zu: „Dorfzentrum: Planer haben die Nase voll“und „Buchdorfer Beschluss ist ungültig“Entschuldigung, liebe Buchdorfer, dass ich – ein Fremdling aus Donauwörth – zu euren Problemen meinen Senf dazugebe. Da blicke ich zunächst auf einen prämierten Entwurf des neuen Rathauses. Ich sehe zwei Häuser, die sich gegenüber stehen. Mit eintöniger Giebelfasse, in der sich zwei große Löcher befinden. Die anderen Wände erscheinen mir ebenso sachlich und kühl. Nichts gegen diesen Entwurf, ich würde ihn in einem modernen Industriegebiet einordnen. Doch passt das wirklich in ein Dorf, das es schon im Mittellalter gab? Mein Vorschlag: Erspart Euch doch die hohen Kosten für eine europäische Ausschreibung, sondern fragt in anderen Gemeinden nach, die solche Projekte bereits realisiert haben. Zum Beispiel: Bäumenheim. Das dortige Rathaus in L-Form ist auf der einen Seite ein konservativer Bau mit steilem Dach, Sprossenfenstern und einem gelungenen Vorbau, der die Dachlandschaft auflockert. Im Hintergrund ein modernes Verwaltungsgebäude. Mit hübschem, säulengeschmückten Eingang, Fenster, die bis zum Boden reichen.
Und wie den Platz gestalten? Mit Bäumen, Bänken, einen plätschernden Brunnen, gerne auch mit flachem Rand. An heißen Tagen ein Riesenspaß für Kinder, die im seichten Wasser planschen.
Und noch ein gut gemeinter Ratschlag: Ihr seid nicht Berlin. Ihr seid ein kleines, schnuckeliges Dorf. Da müsste es doch möglich sein, Meinungsverschiedenheiten bei einem Maß Bier und Auge in Auge zu lösen. Und nicht die Aufsichtsbehörde einschalten, wenn euer Bürgermeister eine Gemeinderatssitzung einen Tag später einberuft, als vorgeschrieben. Peter Behrens, Donauwörth
Wir freuen uns über jede Zuschrift, die sich mit der Zeitung und ihrem Inhalt aus einandersetzt. Die Einsender vertreten ihre eigene Meinung. Kürzungen bleiben in je dem Fall vorbehalten.