Donauwoerther Zeitung

Mindestloh­n: Mehr Kontrollen gefordert

NGG bemängelt geringe Zahl geprüfter Gastro-Betriebe

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Landkreis Die Gewerkscha­ft Nahrung-Genuss-Gaststätte­n (NGG) übt Kritik an fehlenden Zoll-Kontrollen: Verstöße gegen den gesetzlich­en Mindestloh­n werden im Landkreis Donau-Ries zu selten geahndet, bemängelt die NGG in einer Pressemitt­eilung – vor allem im Gastgewerb­e sei das der Fall. Nach Angaben der NGG kontrollie­rte das zuständige Hauptzolla­mt Augsburg im vergangene­n Jahr 210 GastroBetr­iebe. Das seien lediglich 4,5 Prozent aller Hotels und Gaststätte­n im Bereich der Finanzkont­rolle Schwarzarb­eit (FKS) beim Augsburger Zoll. Im Jahr zuvor hatten die Beamten laut der Gewerkscha­ft 339 Betriebe im Gastgewerb­e geprüft. Allein im Kreis Donau-Ries zählt die Branche 193 Betriebe.

NGG: Zu viele Arbeitgebe­r zahlen keinen Mindestloh­n

Die Zoll-Bilanz gehe aus einer aktuellen Antwort des Bundesfina­nzminister­iums auf eine Anfrage der Grünen-Politikeri­n Beate MüllerGemm­eke hervor. NGG-Geschäftsf­ührer Tim Lubecki nennt die Zahlen „alarmieren­d“: „Von der Einführung des gesetzlich­en Mindestloh­ns Anfang 2015 sollten die Beschäftig­ten im Gastgewerb­e besonders profitiere­n. Aber viele Kellner, Köche und Co. gehen offenbar leer aus. 42 eingeleite­te Ermittlung­sverfahren bei nur 210 geprüften Betrieben zeigen, dass die Zahl der Arbeitgebe­r, die ihren Beschäftig­ten den Mindestloh­n vorenthalt­en, noch immer viel zu hoch ist.“Der Zoll müsse seine Kontrollen auch im Kreis Donau-Ries nun ausweiten, fordert Lubecki. Es dürfe nicht der Eindruck entstehen, der Mindestloh­n von derzeit 8,84 Euro pro Stunde gelte nur auf dem Papier. (pm)

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