„Wir sind das größte Risiko“
Am Ende dieser wieder mal wirren Woche könnte man sich reichlich Sorgen machen um unsere Gegenwart. Aktuelle Stichworte zur freien Auswahl: Katar-Krise, Gletscherbruch in der Antarktis, über 100000 Cholera-Fälle im Jemen, Mücken-Plage, eine Million dem Menschenhandel ausgelieferte Flüchtlinge in Libyen, die Bundesregierung auf WhatsApp-Attacke …
Schlechte Träume hat so manchem aber vor allem ein Satz beschert, den Angela Merkel auf einer Reise durch Argentinien vor Studenten gesprochen hat – bezüglich unserer Zukunft. Der lautete: „Wir sind das größte Risiko.“Und die Kanzlerin meinte damit, gefragt, wie sie sich denn das Leben in 20 Jahren vorstellen würde: Dann sei das autonome, also restlos computergesteuerte Fahren wohl Realität – und: „Wir werden nur noch mit Sondererlaubnis selbstständig Auto fahren dürfen.“Daraufhin dröhnte etwa Computer Bild: „Will Angela Merkel Autofahrern das Selbstfahren verbieten?“Und sammelte wohl schon erste, in AutoDeutschland maximal populäre Gegenargumente, falls sie beabsichtigen sollte, im Jahr 2033 für ihre achte Kanzlerschaft zu kandidieren. Denn: Wir sind das größe Problem – das lässt sich kein deutscher Autofahrer einfach so sagen. Denn: Gemeint sind ja nicht nur Senioren, bei denen sogar die Mehrheit nach einer neuen Umfrage gesetzliche Fahrprüfungen angebracht fände. Sondern alle. Wir sind das Problem, heißt ja: Wir alle, wir Menschen.
Wenn davon die stets streikbereiten Piloten Wind bekommen! Oder Busfahrer. Oder Lehrer, die ja eh für viele das größe Problem sind. Oder klar: Journalisten. Oder Politiker. Weil, ja, Frau Merkel, stimmt ja: Wir Menschen sind das größte Problem für unsere eigene Sicherheit. Und für den ganzen Planeten! Ohne uns wäre alles wirklich so viel besser. Es gäbe nicht mal eine Mückenplage. (ws)