Wie Renate Kinzer das Bild in der Ausstellung suchte
Suche Als Renate Kinzer endlich die Gewissheit hatte, dass das oben ste hende Foto tatsächlich ihre Mutter Ilse Unbehagen zeigt, wollte sie das Bild natürlich auch in der Ausstellung im Textil und Industriemuseum in Augsburg sehen. Allerdings erlebte sie da eine kleine Enttäuschung: Es war nicht zu finden.
Erklärung Wie das sein kann? Unser Reporter hat die Ausstellung vorab besichtigt, als noch nicht jede einzelne Vitrine bestückt war. Für die Bebil derung hat er sich im Anschluss für das beste Foto aus dem Pressematerial entschieden, nicht wissend, dass es nur in der Ausstellung in Nordrhein Westfalen gezeigt worden ist: eine wei tere glückliche Fügung für Kinzer.
Die Sonderausstellung „Glanz und Grauen – Mode im Dritten Reich“ist noch bis zum 22. Oktober 2017 im Textil und Industriemuseum Augs burg zu sehen. Die Öffnungszeiten sind Dienstag bis Sonntag von 9 bis 18 Uhr. Öffentliche Führungen gibt es an Sonn und Feiertagen jeweils um 14 Uhr. (rim) Jahren stammt und auf dem zu sehen ist, in welch hübsche Frau sich ihr Vater verliebt hat.
So wenige Aufnahmen haben den Krieg überdauert. Sie hat nur eine Handvoll Fotos von ihrer Mutter, erzählt Kinzer. Die Familie zog von Jena nach Dresden, dort bekam Ilse Unbehagen jeweils im Abstand von nur einem Jahr vier Kinder. Sie, Renate, ist die jüngste, 1944 geboren.
Dresden war die Stadt, die Ilse Unbehagen, die mittlerweile Lippross hieß, geliebt hat. Umso schlimmer traf sie der Bombenangriff im Februar 1945. „Ich glaube, dass sich meine Mutter von diesem Ereignis nie mehr erholt hat“, sagt die Tochter. Mit vier Kindern – ihr Mann war als Arzt an der Front – lief sie durch die brennende Stadt. Das historische Juwel hatte sich in einen Vorhof der Hölle verwandelt, überall brennende Häuser, brennende Menschen, Weltuntergang. Irgendwie schaffte es die Mutter,