Im schönsten Süden
Ausflugstipp Nach Einödsbach wandern
Einödsbach, zum Markt Oberstdorf gehörend, ist der südlichste ständig bewohnte Ort Deutschlands, und seine ihn charakterisierende und bald nach dem Dreißigjährigen Krieg errichtete Kapelle hat noch weit südlichere Bezüge: Sie steht unter dem Patronat der aus dem ägyptischen Alexandrien stammenden Märtyrerin Katharina. Als Fotomotiv ist das Kirchlein mit seinem alpinen Ambiente eines der beliebtesten im ganzen Land. Doch Einödsbach hat auch einen einladenden Gasthof zu bieten, der vor allem an sonnigen Sommer-Wochenenden die Wanderer anlockt.
Unsere Wanderung nimmt ihren Ausgang am gebührenpflichtigen Wanderparkplatz in Faistenoy nahe der Fellhornbahn – ab hier ist die Zufahrtsstraße allgemein gesperrt. Über den vom Parkplatz nach Süden verlaufenden beschilderten Wirtschaftsweg geht es im grünen Stillachtal an kleineren Anwesen vorbei zunächst nach Birgsau. Bei Eschbach Alpe kreuzt die Fahrstraße den Weg. Bis dorthin kann man sich auch bequem vom Oberstdorfer Ortsbus chauffieren lassen.
Danach wandern wir ein kurvig nach oben gehendes Sträßchen weiter im Stillachtal hoch zur am Eingang des Rappenalptales gelegenen Buchrainer Alpe, deren Geschichte bis aufs Jahr 1670 zurückgeht und die schon als Jagddomizil für den Prinzregenten Luitpold diente. Bald danach führt ein markierter Steig nach links über den Rappenalp- und später den Bacherlochbach. Beide vereinigen sich östlich der Buchrainer Alpe zur Stillach. Einen etwas steinigen Anstieg haben wir noch vor uns, ehe uns das unterhalb der Hochtrott- und Trettachspitze bzw. der Mädelegabel bilderbuchmäßig gelegene Einödsbach empfängt.
Auf dem Rückweg kommen wir über das direkte Verbindungssträßchen wieder nach Eschbach Alpe und von hier zurück zum Parkplatz. Insgesamt ist diese landschaftlich reizvolle Wanderung rund zehn Kilometer lang. Dafür sollte man gut drei Stunden reine Gehzeit einplanen. Heinz Münzenrieder