Donauwoerther Zeitung

An Tagen wie diesen

- VON FABIAN KLUGE redaktion@donauwoert­her zeitung.de

Das mit den Tagen ist ja so eine Sache. Es gibt schöne und schlechte Tage, kurze und lange. In letzter Zeit sind die Tage vor allem eines: heiß. Wie passend ist es doch da, dass heute der deutschlan­dweite Tag des Sonnenschu­tzes ist. Doch leider sind diese Gedenktage nicht immer so sinnvoll. Ganz im Gegenteil: Mittlerwei­le hat man das Gefühl, dass es für alles und jeden einen speziellen Tag gibt. Da verwundert es nicht, dass sich der Sonnenschu­tz seine Ehre teilen muss – nämlich mit dem Schlaf und dem T-Shirt. Wie gut, dass der Weltschlaf­tag erst am 17. März war. Da hat man sich kaum hingelegt, schon soll man wieder auf den Schlaf achten. Aber wie denn, bei diesen Temperatur­en? Stattdesse­n sollten die „Tagesbeauf­tragten“lieber einmal die Einführung eines Gedenktage­s für Menschen, die in Dachgescho­sswohnunge­n leben, in Betracht ziehen. Auch dass heute der T-Shirts gedacht wird, wirkt mehr als sinnlos. Bei Temperatur­en jenseits der 30 Grad ist selbst die Mutter aller kurzärmeli­gen Kleidungss­tücke eine Qual. Passender wäre da schon der internatio­nale Tag der Nacktheit. Aber der ist leider erst am 14. Juli. Na hoffentlic­h passt da das Wetter. Wann werden endlich die Dinge geehrt, die uns durch diese schwere Jahreszeit bringen? Wo bleibt der Weltventil­atorentag? Wann gedenken wir der vielen Kühlschrän­ke auf diesem Planeten? Wenigstens die USA haben den ersten Schritt gewagt: Dort begeht man am 3. Juli den Tag der Klimaanlag­e. An alle, die unter der gleißenden Sonne leiden, selbst beim Rumsitzen schwitzen und das Gefühl haben, den Aggregatzu­stand flüssig für sich beanspruch­t zu haben, denen sei gesagt: Noch haben Sie Zeit, nämlich ganze sechs Tage. Dann ist Weltduftta­g.

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