Donauwoerther Zeitung

Wie auf einer himmlische­n Autobahn

Segelflieg­en Die Spitzenver­eine der Bundesliga müssen diesmal mit ähnlichen Voraussetz­ungen klarkommen. Einige Piloten der SFG finden Wolkenstra­ßen, die bei der Geschwindi­gkeit helfen

- VON HELGE ZEMBOLD

Donauwörth Zirgesheim Kräftiger Wind hat den Segelflieg­ern die Thermiksuc­he am Wochenende schwer gemacht. War der Aufwindsch­lauch jedoch gefunden, hob dieser die leichten Segelflugz­euge mit bis zu drei Metern in der Sekunde nach oben. Und auch „auf Strecke“ging es rasant vorwärts, denn stärkerer Wind führt zu Wolkenstra­ßen – eine Aufregung von Thermikwol­ken, unter denen die Segelflieg­er dann wie auf einer Autobahn entlangjag­en.

Am Sonntag nutzten die Piloten der Segelflugg­ruppe (SFG) Donau- wörth-Monheim solche Wolkenstra­ßen zwischen Schwäbisch­er Alb und Bayerische­m Wald. 713 Kilometer legten die Brüder Michael und Andreas Gesell im Zweisitzer ohne Motorkraft zurück, waren dabei durchschni­ttlich 108,6 Stundenkil­ometer schnell. Wolfgang Köckeis schaffte als zweitschne­llster Pilot eine Durchschni­ttsgeschwi­ndigkeit von 104,3 Stundenkil­ometern, Stefan Senger bewältigte seine rund 610 Kilometer lange Strecke mit einem Schnitt von 97,8 Kilometern pro Stunde.

Im Gegensatz zu den Vorjahren, in denen sich die SFG vor allem mit Vereinen aus Norddeutsc­hland bei meist völlig unterschie­dlichem Flugwetter (und damit größerem „Glücksfakt­or“) messen musste, startete die direkte Konkurrenz in diesem Jahr nur 60 Kilometer weiter westlich bei nahezu identische­n Bedingunge­n. Der Luftsportr­ing Aalen belegte in dieser Bundesliga­Runde dementspre­chend Platz drei, die SFG folgt als Vierte. Nach zehn von 19 Runden bauen die Aalener ihren Vorsprung damit um einen Punkt aus, die SFG muss in der zweiten Saisonhälf­te 16 Punkte Rückstand aufholen und gleichzeit­ig ihren mageren Vier-Punkte-Vorsprung vor den Alpenflieg­ern aus Königsdorf verteidige­n.

Derweil war SFG-Pilot Christoph Nacke in der vergangene­n Woche auf internatio­nalem Parkett unterwegs: Beim Segelflug-Grand-Prix im italienisc­hen Varese belegte der 36-Jährige Rang sieben.

Bundesliga nach 10 von 19 Runden: 1. LSR Aalen (BW) 131 Punkte 2. SFG Donauwörth Monheim (BY) 115 3. SFZ Königsdorf (BY) 111 4. FG Schwäbisch Gmünd (BW) 108 5. LSG Bayreuth (BY) 92 6. LSV Burgdorf (NI) 92 7. LSV Rinteln (NI) 90 8. FLG Blaubeuren (BW) 90 9. AC Nastätten (RP) 87 10. LSV Schwarzwal­d (BW) 81

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Foto: Zembold Michael (links) und Andreas Gesell legten als schnellste SFG Piloten über 700 Kilometer ohne Motor zurück.

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