Alter Schwerenöter
Monsieur Pierre geht online Der Komödiant Pierre Richard ist wieder da – und sucht Kontakt
Pierre Richard, „Der große Blonde mit dem schwarzen Schuh“, ist mittlerweile 82 Jahre alt und tritt nur noch gelegentlich vor die Kameras. Zuletzt war er in der Komödie „Und wenn wir alle zusammenziehen?“(2011) an der Seite von Geraldine Chaplin und Jane Fonda zu erleben. Nun hat Regisseur Stéphane Robelin sein neustes Werk dem Altmeister auf den Leib geschrieben.
Der junge Möchtegern-Schriftsteller Alex (Yaniss Lespert) ist völlig mittellos. Als er die süße Juliette kennenlernt, nistet er sich sofort bei ihr und ihrer Mutter Sylvie (Stéphane Bissot) ein. Damit er wenigstens ein paar Euros zum Haushalt beisteuern kann, soll Alex Sylvies Vater Pierre (Pierre Richard) in die fabelhafte Welt des Internets einführen. Der Witwer, der allein in einer heruntergekommenen Wohnung lebt und gern die guten, alten Zeiten beschwört, erweist sich als äußerst gelehriger Schüler. Vor allem die ungeahnten Möglichkeiten, im Internet anonyme Frauenkontakte zu knüpfen und zu pflegen, faszinieren ihn über alle Maßen.
Allerdings macht sich der rüstige Rentner in seinem Profil satte 50 Jahre jünger und stellt in Ermangelung alternativen Materials Alex’ Konterfei ins Netz. Es dauert nicht lang, bis sich eine junge Frau meldet, die von Pierres einfühlsamen Worten auf Wolke sieben katapultiert wurde. Als sie ein persönliches Treffen vorschlägt, muss der betagte Schwerenöter improvisieren.
„Monsieur Pierre geht online“ist eine charmante und kurzweilige Verwechslungskomödie wie aus den goldenen Zeiten des Kinos. Dem zauberhaften Pierre Richard nimmt man auch kleine Unwahrscheinlichkeiten jederzeit gern ab. Für den Paris-Fan hält Autor und Regisseur Robelin zudem nächtliche Fahrten vorbei an allen markanten Wahrzeiten der Seine-Metropole bereit.
Monsieur Pierre geht online (1 Std. 33 Min.), Komödie, Frankreich/ Deutschland/Belgien 2017 Wertung **** *